Reaktionen auf den Tod von Papst em. Benedikt XVI..

Bundeskanzler Olaf Scholz:

„Die Nachricht vom Tod Seiner Heiligkeit Benedikt XVI. erfüllt mich mit großer Trauer.

Meine Gedanken sind bei jenen, die ihm in den letzten Jahren Stütze und Hilfe gewesen sind. Ihnen und den Gläubigen weltweit gilt mein Mitgefühl.

In stiller Anteilnahme

Olaf Scholz“

Bundesratspräsident Peter Tschentscher:

„Papst Benedikt XVI. wurde als Joseph Ratzinger am 16. April 1927 im bayrischen Marktl am Inn geboren und widmete sein Leben schon in jungen Jahren dem Glauben, der Theologie und der katholischen Kirche. Er gehört zu den bedeutendsten Theologen seiner Zeit. Ratzinger wurde 1981 von Papst Johannes Paul II. nach Rom berufen und begleitete das Pontifikat seines Vorgängers als enger Vertrauter bis er am 19. April 2005 selbst zum Papst der römisch-katholischen Kirche und Staatsoberhaupt der Vatikanstadt gewählt wurde. Er vertrat die Traditionen der katholischen Kirche aus großer Überzeugung und führte zugleich den Dialog mit Vertretern der evangelischen Kirche, des Judentums und des Islam. Wie seine Wahl zum ersten deutschen Papst der Neuzeit und sein Rückzug aus den offiziellen Ämtern 2013 bewegt auch sein Tod die Gläubigen in Deutschland und seiner bayrischen Heimat in besonderer Weise.“

Bundestagspräsidentin Bas:

 „Der Deutsche Bundestag erinnert sich mit großer Dankbarkeit und bleibender Hochachtung an den Besuch Papst Benedikts im Reichstagsgebäude zu Berlin am 22. September 2011. Als Oberhaupt der katholischen Christenheit, aber auch als Landsmann, stellte er seine Ansprache unter ein Wort der Bibel aus dem Ersten Buch der Könige an König Salomo. Was dürfe dieser sich am Beginn seiner Herrschaft anderes wünschen ‚als ein hörendes Herz – die Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden und so wahres Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu dienen und dem Frieden‘ ? Diese Mahnung, die Papst Benedikt auch uns, den zu demokratischer Verantwortung und politischer Gestaltung Gewählten, auf den Weg gab, wirkt nach wie so vieles aus der langen und reichen theologischen, wissenschaftlichen und seelsorgerischen Lebensleistung dieser großen Persönlichkeit.“

Sachsens-Anhalts Ministerpräsident Haseloff:

„Ich habe mich Benedikt XVI. immer sehr verbunden gefühlt. Sein Tod berührt mich zutiefst. Aus einfachen Verhältnissen stammend hat er als erster deutscher Papst seit dem Mittelalter durch hohe Gelehrsamkeit, festen Glauben, Bescheidenheit und seine Verdienste um den Dialog der Religionen tief beeindruckt.“

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein:

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat den am Silvestertag im Alter von 95 Jahren verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als brillanten Theologen gewürdigt und seine Trauer über dessen Tod zum Ausdruck gebracht. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mit dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger im Jahr 2005 nach fast fünf Jahrhunderten zum ersten Mal wieder ein Papst gewählt wurde, der aus Deutschland stammte. Das Gefühl vieler Katholiken damals brachte die Schlagzeile ,Wir sind Papst‘ sehr gut auf den Punkt“, sagte Rhein am Samstag und fügte hinzu: „Papst Benedikt XVI. hat 2005 auch mit seinem Besuch beim Weltjugendtag in Köln ein ,Wir-Gefühl‘ geschaffen, das Menschen umfasste, die nicht Mitglied in der katholischen Kirche waren. Seinem besonderen Engagement ist es zu verdanken, dass die Verbindung zwischen Kirche und Glaube wieder stärker verankert wurde. Nicht zuletzt durch seinen freiwilligen Rücktritt vom Amt des Papstes im Jahr 2013 wird Benedikt XVI. vielen als historische Schlüsselfigur in Erinnerung bleiben – auch wenn er die Aufklärungsarbeit zum Missbrauch in der katholischen Kirche energischer hätte betreiben können.“

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke:

„Für viele Katholikinnen und Katholiken war der erste deutsche Papst seit über 400 Jahren Vaterfigur und Hoffnungsträger zugleich. Acht Jahre prägte er die Katholische Kirche. Viele Menschen in Deutschland machte es auch stolz, dass einer von ihnen dieses für die katholische Christenheit wichtigste Amt ausüben durfte. Es zeugte von menschlicher Größe, dass er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgab. Ich werde Papst Benedikt XVI. ein ehrendes Angedenken bewahren.“

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst:

„Mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. verlieren wir eine historische Persönlichkeit der Kirchengeschichte und einen der profiliertesten Theologen des 20. und 21. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. war nach einem halben Jahrtausend der erste Deutsche, der wieder den Fischerring trug. Als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und herausragender Theologe wird Joseph Aloisius Ratzinger in das kollektive Gedächtnis der deutschen Geschichte eingehen.“

Wüst weiter: „Mit seiner Grundthese, dass sich Glaube und Vernunft nicht widersprechen, sondern einander bedingen, hat Joseph Ratzinger ein wichtiges Fundament in der Theologie manifestiert. Sein Wirken sowohl in der Wissenschaft als auch als Konzilstheologe des Zweiten Vatikanischen Konzils machen ihn zu einem der wichtigsten Theologen über Jahrhunderte hinweg. Auch als Papst blieb er wie keiner seiner Vorgänger der wissenschaftlichen Theologie verbunden. Sein während des Pontifikats entstandenes dreibändiges Werk über Jesus von Nazareth zeugt davon. Dass er auch als Papst im Herzen stets Wissenschaftler geblieben ist, hat ihn in der Praxis des Pontifikats durchaus auch anecken lassen. Als Papst des Übergangs von der langen Amtszeit Johannes Pauls II. in eine neue Phase der Reform nimmt Benedikt trotzdem eine historische Bedeutung ein. Als Oberhaupt der katholischen Kirche setzte sich Papst Benedikt XVI. stets für die Ökumene und das friedliche Nebeneinander der Religionen ein. Dabei sind ihm wichtige Schritte in der Beziehung zu den orthodoxen Kirchen gelungen, die auch über sein Pontifikat hinaus Bedeutung behalten.“

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