Checkpoint Charlie – Ergebnisse des städtebaulichen Dialogverfahrens zum Bildungs- und Erinnerungsort.

Am 24. Januar 2023 endete das städtebauliche Dialogverfahren zum Bildungs- und Erinnerungsort Checkpoint Charlie erfolgreich. In einer öffentlichen Veranstaltung wurden städtebauliche Leitlinien zu fünf Schlüsselthemen am Checkpoint Charlie präsentiert: zum Bildungs- und Erinnerungsort, zu Städtebau und Freiraum, zu den umliegenden Neubaufassaden, dem Denkmalschutz sowie dem Verkehr.

Die Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt sagte über die Leitlinien: „Wir haben mit diesen Leitlinien die gestalterischen Parameter für einen sehr bedeutenden und weltweit bekannten Raum geschaffen, welcher der einmaligen Geschichte des Grenzübergangs Checkpoint Charlie und seiner künftigen Rolle als Bildungs- und Erinnerungsort gerecht werden kann.“

Der Staatssekretär für Kultur Dr. Torsten Wöhlert sagte dazu: „Mit dem Abschluss des städtebaulichen Dialogverfahrens haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Leitlinien und die damit aufgezeigten städtebaulichen Möglichkeiten für den Ort bieten die Basis, um in einen kulturfachlichen Dialog für ein Konzept und die zukünftige Gestaltung des Bildungs- und Erinnerungsortes zu treten.“

Staatssekretärin für Mobilität Dr. Meike Niedbal schloss: „Mit dem Dialogverfahren haben wir die Weichen für die Zukunft des Checkpoint Charlie gestellt – als ein klimaresilienter Erinnerungsort mitten in der Stadt. An diesem geschichtsträchtigen Ort sind die meisten Besucher*innen zu Fuß unterwegs. Für sie steigt künftig die Aufenthaltsqualität. Außerdem sind sie durch die festgelegte Verkehrsberuhigung am Checkpoint Charlie besser geschützt.“

Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, betonte zum Abschluss des Dialogverfahrens: „Wir freuen uns sehr darauf, uns jetzt – nach dem Abschluss des Verfahrens – den inhaltlichen Fragen für die Zukunft dieses weltbekannten Mauerortes zu widmen.

Wir setzen uns dafür ewnin, in einem partizipativen Verfahren am Checkpoint Charlie einen ebenso aussagekräftigen wie kraftvollen, internationalen Erinnerungsort zu schaffen, der Wissen und Dialog verbindet: Ein Ort für alle, der Raum für die Vermittlung von historischem Wissen bietet, aber auch für die Diskussion aktueller Fragestellungen zu Freiheit und Demokratie sowie zum Ost-West-Konflikt, dessen Auswirkungen bis heute und gerade jetzt wieder offenkundig sind.“

Für diese Themen wurden in zwei öffentlichen Veranstaltungen, einem Online-Dialog und einer Planungswerkstatt gemeinsam durch Politik, Verwaltungen, Experten und Bürgern sowie einem Planungsteam städtebauliche Leitlinien erarbeitet.

Dabei war das Dialogverfahren durch eine Vielfalt an Akteuren und Anforderungen an die Weiterentwicklung des Checkpoint Charlie geprägt: Für einen hochwertigen Bildungs- und Erinnerungsort galt es, ein umfassendes Raumprogramm mitzudenken und gleichzeitig eine möglichst weitläufige Platzfläche freizuhalten. Die Leere als besondere Charakteristik des Ortes sollte weiterentwickelt werden, aber auch einer zukunftsgerechten und klimaangepassten Planung gerecht sein. Es galt auch dem Denkmalschutz Rechnung zu tragen und gleichzeitig den Rahmen für neue Wohnqualitäten zu schaffen. Durch die intensiven Diskussionen verschiedener Varianten mit vielen Akteuren ist es gelungen Leitlinien zu definieren, die diesen Anforderungen gerecht werden und die von allen Entscheidern mitgetragen werden.

So wurde beispielsweise festgehalten, dass der Bildungs- und Erinnerungsort die historisch entstandene Zäsur des Ortes erlebbar macht und der Außenraum in die Gestaltungs- und Ausstellungskonzeption einbezogen wird. Den unter Denkmalschutz stehenden Brandwänden wird mit den Leitlinien eine besondere Rolle zugedacht: Die denkmalgeschützten Brandwände sollen Teil des zentralen Bereichs des Bildungs- und Erinnerungsortes als historisches Zeugnis werden. In der weiteren Planung wird geprüft, ob die Brandwände nachts angeleuchtet, mit Projektionen oder mit weiteren Informationen bespielt werden können. Die an den Bildungs- und Erinnerungsort angrenzenden Neubauten müssen sich mit ihrer Fassade klar von den historischen Brandwänden unterscheiden. Die zum Bildungs- und Erinnerungsort ausgerichteten Neubaufassaden werden visuell zurückhaltend gestaltet und müssen sich in das Gesamtkonzept des Ortes integrieren.

Hinsichtlich der Verkehrsplanung müssen noch verkehrliche Gutachten erarbeitet werden, festgelegt wurde aber bereits eine Verkehrsberuhigung, um die Sicherheit von Fußgänger zu stärken, die Zimmerstraße zur Fahrradstraße umzubauen sowie Reise- und Sightseeing-Busse aus dem zentralen Bereich des Bildungs- und Erinnerungsortes herauszuhalten.

Die Leitlinien zum Herunterladen sowie die Zwischenergebnisse des Prozesses finden Sie auf der Projektwebsite auf meinBerlin.de:

https://mein.berlin.de/projekte/checkpoint-charlie-2022/

Fotoquellen: TP Presseagentur Berlin

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