Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat anlässlich des 90. Jahrestages der Errichtung des
Konzentrationslagers Dachau zur Geschlossenheit beim Erhalt der
Gedenkstätte aufgerufen. Zugleich bekräftigte die Staatsministerin das
Engagement der Bundesregierung für die Weiterentwicklung der Bildungsarbeit.
Das KZ Dachau bestand als einziges frühes Lager bis zum Ende des
Nationalsozialismus. Es wurde bereits im Verlauf der 30er Jahre des 20.
Jahrhunderts zum Synonym für die
NS-Terrorherrschaft.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth:
„Das Konzentrationslager Dachau gehört zu den frühen Konzentrationslagern, die
vor 90 Jahren zunächst eingerichtet wurden, um jegliche Opposition gegen die
Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur brutal zu verfolgen und zu
unterdrücken. Das geschah offen und vor den Augen der Bevölkerung. Das war ein
entscheidender Schritt zur Etablierung der nationalsozialistischen
Terrorherrschaft und des gesamten Konzentrationslager-Systems, mit dem
Nazideutschland in ganz Europa das Menschheitsverbrechen der Shoa begangen hat.
Allein in Dachau wurden unter unvorstellbarem Leid seit 1933 mehr als 200.000
Angehörige der politischen Opposition und oppositionelle Geistliche, Juden,
Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und sogenannte ‚Asoziale‘ und
‚Berufsverbrecher‘ schikaniert und ausgebeutet, zu Tode gequält oder ermordet.
Die Erinnerung an die Barbarei des NS-Terrors wach zu halten, das schulden wir
den Opfern von damals genauso wie dem Erinnern in die Zukunft für eine
lebendige Demokratie. Für diese Aufgabe ist die politische und historische
Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte Dachau von sehr großer Bedeutung. Dabei
unterstützt der Bund sie bereits seit Jahrzehnten und wird ihr
selbstverständlich auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein.“
Claudia Roth weiter: „Dies gilt insbesondere auch für die anstehenden,
umfangreichen Instandsetzungsmaßnahmen der Gedenkstätte. Daher bin ich
zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit dem Freistaat Bayern sowie der Stiftung
Bayerische Gedenkstätten auch hierbei zu guten Lösungen im Rahmen einer
geordneten Antragsstellung kommen werden.“
Die bayerischen KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg werden seit 2008
institutionell vom Bund gefördert, in diesem Jahr mit rund 1,5 Millionen Euro
im Rahmen der Gedenkstättenförderung des Bundes. Auch aus dem Programm „Jugend
erinnert“ wurden bereits erinnerungspolitische Vorhaben beider Gedenkstätten
unterstützt. Neben solchen inhaltlichen Projektförderungen kann der Bund für
denkmalpflegerische Maßnahmen zur Substanzerhaltung und Restaurierung auf
Antrag weitere Mittel aus Denkmalförderprogrammen bereitstellen. Darüber hinaus
stellt der Deutsche Bundestag regelmäßig Fördermittel für investive
Kulturmaßnahmen aus dem Programm KulturInvest bereit, so etwa bis zu 20
Millionen Euro für bauliche Maßnahmen in der Kongresshalle des ehemaligen
sogenannten Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg im Jahr 2022.
Neben den beiden KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg fördert die
Kulturstaatsministerin in Bayern zahlreiche weitere erinnerungspolitische
Projekte wie das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg, das
NS-Dokumentationszentrum München oder das Memorium Nürnberger Prozesse in
Nürnberg.
„Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte Dachau bleibt unverzichtbar“.
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