„Sie haben damals Freiheit, Gesundheit und ihr Leben riskiert“.

Stimmen zum 17. Juni 1953.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt zum 70. Jahrestag des 17. Juni 1953:

 „Wir gedenken der mutigen Menschen, die vor 70 Jahren, am 17. Juni 1953, auf die Straße gegangen sind, um gegen das SED-Regime zu demonstrieren. Sie haben damals Freiheit, Gesundheit und ihr Leben riskiert. Tausende von ihnen wurden nach der gewaltsamen Niederschlagung des Volksaufstands verhaftet, mindestens 55 Menschen getötet.

Umso dankbarer sind wir, dass wir alle heute in Deutschland in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat leben, in dem die Menschenrechte geachtet und die politischen und sozialen Rechte gewährleistet sind. Wir sollten uns anlässlich des gescheiterten Volksaufstandes vor 70 Jahren in Erinnerung rufen, dass unsere Demokratie keineswegs selbstverständlich ist. Wir müssen unsere Demokratie angesichts heutiger Bedrohungen von innen und außen aktiv verteidigen.“

„Grund- und Freiheitsrechte dürfen niemals auf dem Altar vermeintlich höherer Ziele geopfert werden“.

Anlässlich des 70sten Jahrestages nach dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR erklären die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Janine Wissler und Martin Schirdewan:

„Den mutigen Arbeiterinnen und Arbeitern, die sich gegen die Normerhöhung gewehrt haben, die in den Streik traten und die es am 17. Juni 1953 gewagt haben, aufzubegehren für demokratische Rechte in der DDR, gilt unser Respekt. Wir gedenken der Opfer.

Es ist unsere historische Verantwortung, jeder Infragestellung von Grund- und Menschenrechten entgegenzutreten und demokratische Errungenschaften wie die Versammlungsfreiheit, das Streikrecht und die Pressefreiheit zu verteidigen und zu schützen. Wir stellen uns gegen autoritäre Bestrebungen, eine immer stärkere Ausweitung der Befugnisse der Polizei, Massenüberwachung und Einschränkungen von Demokratie.

Soziale Gerechtigkeit, persönliche Freiheit und Demokratie gehören zusammen. Der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Demokratie, besseren Arbeits- und Lebensbedingungen, darf niemals mit Repression und Gewalt beantwortet werden. Grund- und Freiheitsrechte dürfen niemals auf dem Altar vermeintlich höherer Ziele geopfert werden.“

„Die Bewegung wurde brutal mit Panzern niedergeschlagen, 55 Menschen verloren ihr Leben“.

Wegner zum 70. Jahrestag des Volksaufstands am 17. Juni 1953

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, anlässlich des 70. Jahrestags des Volksaufstands am 17. Juni 1953: „Der 17. Juni 1953 hat sich in die Geschichte dieser Stadt eingebrannt. Fast eine Million Berlinerinnen und Berliner haben sich vor 70 Jahren gegen die politische Führung der DDR erhoben und für ein besseres Leben in Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft. Die Bewegung wurde brutal mit Panzern niedergeschlagen, 55 Menschen verloren ihr Leben. Wir gedenken heute der Opfer und würdigen den Mut der Bürgerinnen und Bürger, die für ihre grundlegenden Rechte und ein selbstbestimmtes Leben eingetreten sind.“

 Wegner weiter: „Der Volksaufstand scheiterte, doch der Drang nach Freiheit war ungebrochen. So war der Tag ein wichtiger Meilenstein auf dem langen Weg zur deutschen Wiedervereinigung. Er war Vorbild für die Freiheitsbestrebungen, die auch die Länder des ehemaligen Ostblocks erfassten. Die Notwendigkeit, auch heute noch für ein Leben in Freiheit zu kämpfen, ist leider von schmerzlicher Aktualität. Lassen Sie uns heute also nicht nur der mutigen Männer und Frauen vom 17. Juni 1953 gedenken, sondern uns auch solidarisch mit den Menschen in der Ukraine zeigen und sie in ihrem aktuellen Freiheitskampf unterstützen.“ 

Im Roten Rathaus wird vom 14. bis 28. Juni 2023 die Ausstellung „70 Jahre Volksaufstand vom 17. Juni 1953 – 17 Juni kompakt“ der Bundesstiftung Aufarbeitung gezeigt. Dabei werden sechs Ausstellungswände zu den Ereignissen des 17. Junis im Säulensaal platziert.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*