Der
Filmhistoriker und Publizist Hans Helmut
Prinzler ist am 18. Juni 2023 mit 85 Jahren in Berlin gestorben. Er war
seit 1996 Mitglied der Akademie der
Künste, von 2000 bis 2009 Direktor der Sektion Film- und Medienkunst und
von 1997 bis 2000 sowie von 2009 bis 2012 Stellvertretender Direktor. Prinzlers
Leidenschaft und sein lebenslanges Wirken galten der Bewahrung und Vermittlung
von Filmkunst. In seiner Geburtsstadt Berlin war er ganz wesentlich an der
Ausgestaltung von Institutionen wie der Deutschen
Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und der Stiftung Deutsche Kinemathek beteiligt.
Prinzler studierte Publizistik, Theaterwissenschaft und Germanistik in München
und Berlin. Von 1969 bis 1979 war er Studienleiter an der Deutschen Film- und
Fernsehakademie (DFFB). „Sie wurde für zehn Jahre mein Ort des Lernens. Ich
habe organisiert, Verbindungen hergestellt, vermittelt, Anregungen gegeben, zugehört
und zugeschaut“, wie er später bekannte. Von dort wechselte er in die Stiftung
Deutsche Kinemathek, erst als Abteilungsleiter, von 1990 bis 2006 als
Vorstandsmitglied. Von 2000 bis 2006 war er Direktor der in „Filmmuseum Berlin“
umbenannten Institution. Unter anderem verantwortete er die Retrospektiven der
Berlinale. Hans Helmut Prinzler hat unzählige Texte publiziert und Bücher
herausgegeben. Er schrieb Porträts über King Vidor, Rainer Werner Fassbinder,
Detlev Buck, Konrad Wolf und Audrey Hepburn, über Western, Kino im Kalten Krieg
und das Fotografieren am Filmset. Bis zuletzt veröffentlichte er auf seinem Blog
Rezensionen zu Filmbüchern. Der letzte Eintrag stammt aus dem Juni
2023: Optische Literatur. Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums
Berlin, herausgegeben von Frederik Lang und Jutta Müller-Tamm.
Akademie-Mitglied Jutta Brückner schreibt über Hans Helmut Prinzler:
„Der plötzliche Tod von Hans Helmut traf mich wie ein Schock. Er war ein Gentleman im altmodischen Sinne dieses Wortes. Er war film- und welterfahren und nach jeder Begegnung mit ihm habe ich mich bereichert gefühlt. Adieu, mein Freund.“
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste
Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin