Holocaust-Gedenktag für die Roma: Kommission erinnert an die Opfer.

Zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für die Roma am heutigen 2. August haben die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, die Vizepräsidentin für Werte und Transparenz Vera Jourová und die Kommissarin für Gleichheitspolitik Helena Dalli eine gemeinsame Erklärung abgegeben: „Am Europäischen Holocaust-Gedenktag für die Roma erinnern wir an die Hunderttausenden Roma, die Opfer des Holocaust wurden, und bekräftigen unsere Bemühungen und unser Engagement für die Schaffung einer Union der Gleichheit. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Freiheit, die wir heute genießen, eine Verantwortung mit sich bringt und Maßnahmen erfordert. Europa steht in der Pflicht, die hier lebenden Minderheiten vor Rassismus und Diskriminierung zu schützen.“

Bewusstsein für die Geschichte erhalten, Resilienz aufbauen.

Die drei Politikerinnen betonen in ihrer gemeinsamen Erklärung, dass das Bewusstsein für die Geschichte erhalten werden muss: „Da die Zahl der Überlebenden und Zeitzeugen dieser Gräueltaten sinkt, ist es mehr denn je unsere Pflicht, ihre Erinnerungsarbeit fortzusetzen und ihre Schilderungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Aus diesem Grund ist die Wissensvermittlung im Zusammenhang mit dem Holocaust nach wie vor ein Eckpfeiler für den Aufbau von Resilienz und die Förderung nachhaltiger Bemühungen zur Bekämpfung von Antiziganismus, Antisemitismus, Vorurteilen und Hass.“

„Die grauenvolle Geschichte des Holocaust verpflichtet uns zur Gestaltung und Umsetzung eines umfassenden Systems zum Schutz vor Diskriminierung, das die Achtung der Menschenwürde und der Grundrechte für alle Menschen in der Europäischen Union ermöglicht. Daher fordert die Kommission alle Mitgliedstaaten erneut dazu auf, sich zu unserem Strategischen Rahmen der EU zur Gleichstellung, Inklusion und Teilhabe der Roma zu verpflichten. Gemeinsam müssen wir Antiziganismus in all seinen Formen bekämpfen und unterbinden!“

Hintergrund

Im Jahr 2015 hatte das Europäische Parlament den 2. August zum jährlichen Europäischen Holocaust-Gedenktag für die Roma erklärt – zum Gedenken an die 500.000 europäischen Roma, die im von den Nazis besetzten Europa ermordet wurden. Das war damals mindestens ein Viertel aller in Europa lebenden Roma. Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, im Rahmen des 2020 angenommenen Strategischen Rahmens der EU für die RomaDE••• und der Empfehlung des Rates gegen den Antiziganismus zu arbeiten. Der Rahmen sieht einen umfassenden Drei-Säulen-Ansatz vor:

  • Gleichheit mit allen anderen Mitgliedern der Gesellschaft,
  • soziale und wirtschaftliche Inklusion und
  • Teilhabe am politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben.

Am 9. Januar 2023 wurde ein erster BewertungsberichtDE••• über die nationalen strategischen Rahmen der Mitgliedstaaten für die Roma angenommen. Wie in diesem Bericht hervorgehoben, haben mehrere Mitgliedstaaten Maßnahmen zur Förderung der Geschichte und Kultur der Roma in ihre nationalen Roma-Strategien aufgenommen. Diese Maßnahmen reichen von der Förderung des Dialogs über die Anerkennung vergangener Ungerechtigkeiten und der Beteiligung an Versöhnungsprozessen bis hin zur Entwicklung und Eingliederung bestimmter Inhalte in Lehrpläne und Lehrbücher sowie zu Gedenkveranstaltungen zum Holocaust an den Roma am 2. August.

Um das Bewusstsein für den Holocaust an den Roma zu schärfen, hat die Kommission ihre weltweite Kampagne #ProtectTheFacts, die gemeinsam mit der Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA), der UNESCO und den Vereinten Nationen durchgeführt wird, um die Sichtweise der Roma erweitert.

Im Rahmen des Programms „Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“ (CERV) stellt die Europäische Kommission EU-Mittel zur Unterstützung von Projekten zum europäischen Geschichtsbewusstsein bereit. Besondere Priorität wird Projekten eingeräumt, die darauf abzielen, das Gedenken an den Holocaust sowie Bildungs- und Forschungsvorhaben zum Holocaust zu stärken oder die Leugnung und Verfälschung des Holocaust zu bekämpfen. Weitere Einzelheiten finden Sie hier.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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