„Jüdinnen und Juden müssen darauf vertrauen können, dass sie hier sicher sind“.

Ministerpräsident Günther (CDU) zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht:.

KIEL. „Heute jährt sich zum 85. Mal die Reichspogromnacht und damit eine der dunkelsten Stunden in der Geschichte Deutschlands“, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther am heutigen Donnerstag (9. November) in Kiel. „Menschen jüdischen Glaubens wurden Opfer brutaler Gewalt. Dieser Schrecken des Nationalsozialismus mündete in dem ungeheuerlichen Verbrechen des Holocaust, das jüdisches Leben in Deutschland und Europa fast vollständig auslöschte“, so Günther. „Der 9. November 1938 führt eindringlich die schrecklichen Konsequenzen von Hass, Intoleranz und Fanatismus vor Augen. Nichts davon dürfen wir deswegen auch nur einen Moment hinnehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland das Geschenk des Neuanfangs gemacht. Und die Freundschaft Israels zu unserem Land. Das müssen wir jeden einzelnen Tag schützen und bewahren.“

Aus dem Datum des 9. Novembers 1938 leite sich die besondere und tiefe Verantwortung für die jüdischen Mitmenschen ab, sagte der Ministerpräsident. Das könne man dieser Tage nicht oft genug betonen. „Die Schatten unserer schuldbeladenen Geschichte treten derzeit noch stärker hervor angesichts der schrecklichen Angriffe der Hamas auf Israel. Wir alle sind jetzt gefordert, unsere Stimme gegen den Hass zu erheben und unsere Solidarität mit Israel zu bekräftigen. Ich bin jeder und jedem Einzelnen dankbar, die und der das laut und deutlich tut.“ Das gelte umso mehr, da die Zahl antisemitischer Äußerungen und Übergriffe zurzeit auch in Deutschland zunehme. „Das ist unerträglich und dem müssen wir auf das Entschiedenste entgegentreten. Antisemitismus jedweder Art ist absolut intolerabel und wird mit allen Mitteln des Rechtsstaats bekämpft. Das gilt hier bei uns, aber Deutschland muss auch weltweit eine starke Stimme gegen Antisemitismus sein“, so Günther.

Jüdischer Glaube müsse, wie jeder andere Glaube auch, ohne Angst und Zurückhaltung gelebt werden können, sagte der Ministerpräsident. „Jüdinnen und Juden in Schleswig-Holstein und in Deutschland müssen darauf vertrauen können, dass sie hier sicher leben können. Diese Selbstverständlichkeit muss auch wieder selbstverständlich sein. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe und die des Staates, jeden Tag dafür Sorge zu tragen.“ Das Land nehme seine Verantwortung gegenüber der jüdischen Gemeinschaft sehr ernst, so Günther. Die Landesregierung wolle mit Vertreterinnen und Vertretern der beiden jüdischen Landesverbände in Schleswig-Holstein über die aktuellen Ereignisse, aber auch über die Situation für die Menschen jüdischen Glaubens in Schleswig-Holstein sprechen. Daher habe er sie zu einem Austausch mit dem Kabinett in dessen Sitzung am 21. November eingeladen. „Die Sicherheit der Menschen jüdischen Glaubens hat für uns oberste Priorität. Wir stehen unverrückbar an der Seite der Jüdinnen und Juden in Schleswig-Holstein.“

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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