Internationaler Tag zur Abschaffung der Sklaverei.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat am Internationalen Tag zur Abschaffung der Sklaverei die Regierungen dazu aufgefordert, alle rechtlichen Mittel einzusetzen, um die Sklaverei zu bekämpfen. Obwohl alle Staaten weltweit Gesetze zum Verbot der Sklaverei unterstützten, sei sie in der Praxis noch immer in verschiedenen Formen anzutreffen. „Moderne Sklaverei ist ein Verbrechen. Menschen die Sklaverei verüben, dulden oder erleichtern, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Opfer und Überlebende haben ein Recht auf Hilfe und Wiedergutmachung“, erklärte Ban.

Weltweit weiter entschlossen gegen Menschenhandel und Zwangsarbeit vorgehen

Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, erklärte:

„Sklaverei ist leider kein Phänomen der Vergangenheit – auch heute werden Millionen Menschen unter unwürdigsten Verhältnissen zur Arbeit gezwungen und wie Ware gehandelt.

Die Verschleppung und Versklavung tausender jesidischer Frauen und Mädchen durch die Terroristen des so genannten Islamischen Staates im Irak und in Syrien ist ein besonders grausames Beispiel. Nach Angaben der UN-Sonderbotschafterin gegen Menschenhandel, der Jesidin Nadia Murad, befinden sich noch immer 3.400 Frauen und Kinder in der Hand der Terrormiliz.

Laut dem Global Slavery Index der australischen Menschenrechtsorganisation Walk Free Foundation werden über 45 Millionen Menschen in modernen Formen der Sklaverei ausgebeutet. Im Verhältnis zur Größe der Bevölkerung sind offenbar die meisten Menschen in Nordkorea mit 1,1 von 25,1 Millionen Einwohnern betroffen. Viele sind dem Bericht zufolge in Arbeitslagern eingesperrt, zahlreiche Frauen werden in Nachbarländer wie China zwangsverheiratet und dort sexuell ausgebeutet. Die meisten der versklavten Menschen, rund 58 Prozent, leben danach in nur fünf Ländern: in Indien, China, Pakistan, Bangladesch und Usbekistan.

Der heutige internationale Tag zur Abschaffung der Sklaverei mahnt Politik und Gesellschaft in allen Regionen der Welt, weiterhin mit Nachdruck gegen die Sklaverei – auch in ihren modernen Formen wie Zwangsprostitution und Kinder- oder Zwangsarbeit – vorzugehen. Insbesondere müssen wir weitere Anstrengungen zur Befreiung der entführten Jesidinnen unternehmen.“

Sklaverei ist eine Schande

Der menschenrechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Schwabe, erklärte:

„Der internationale Tag zur Abschaffung der Sklaverei erinnert daran, dass weltweit noch Millionen von Menschen versklavt oder unter sklavenähnlichen Bedingungen leben, unter ihnen sehr viele Kinder. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für eine menschenrechtlich verantwortungsvolle globale Wirtschaft ein.

Laut der Walk Free Foundation sind weltweit knapp 46 Millionen Menschen in moderner Sklaverei gefangen, davon ein Drittel Kinder. Zwangsarbeit, sexuelle Ausbeutung, Schuldknechtschaft und Zwangsehen sind die gängigsten Formen. Die Opfer der Sklaverei werden entführt, gekauft und weiterverkauft. Menschenhandel ist heute einer der lukrativsten Geschäftszweige.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich seit langem gegen Sklaverei und insbesondere gegen Menschenhandel und ausbeuterische Arbeit ein. Eines der großen Anliegen der SPD-Fraktion ist gute Arbeit in einer verantwortungsvoll handelnden globalen Wirtschaft.

Verhindert werden muss insbesondere, dass Kinder in der Sklaverei landen. Sie werden sexuell ausgebeutet, schuften in Steinbrüchen, Minen und in der Landwirtschaft oder riskieren ihr Leben als Kindersoldaten. So sehr wir Sklaverei verabscheuen, so fördern wir sie punktuell doch auch durch unseren Lebensstil und unser Konsumverhalten. Der Preis vieler Agrarprodukte, Rohstoffe, Textil- und Elektrowaren, nicht zuletzt unserer Handys, erklärt sich nur aus unwürdigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von Erwachsenen und Kindern. Dies muss sich ändern.

Für moderne Sklaverei darf es keinen Platz mehr geben. Deshalb setzen wir uns weltweit für die Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ein. Den deutschen Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ will das Kabinett noch in diesem Jahr verabschieden.“

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