„Pflegekräfte brauchen die Möglichkeit zur Altersteilzeit und zum früheren Renteneintritt ohne Abschläge“.

Zum Internationalen Tag der Pflegenden am heutigen 12. Mai fordert Janine Wissler, Vorsitzende der Partei Die Linke in einem Papier eine Rückkehr-Offensive für Pflegekräfte.

Sie erklärt:

»Ein erster Schritt wäre ehemalige Pflegekräfte wiederzugewinnen und die Rahmenbedingungen zu schaffen, um Menschen in Teilzeit in die Vollzeit zurückzuholen. Studien zeigen, dass 300 000 zusätzliche Vollzeit-Pflegekräfte durch Rückkehr in den Beruf oder Aufstockung der Arbeitszeit zu gewinnen wären. Über 60 Prozent der Pflegekräfte arbeiten nicht in Vollzeit, sie verkürzen ihre Arbeitszeit und müssen deutlich weniger Gehalt in Kauf nehmen – weil die Arbeit zu belastend ist und Kinderbetreuungsangebote fehlen. Viele sind aus dem Beruf ausgeschieden oder arbeiten in Teilzeit, weil die Arbeitsbedingungen unerträglich sind. Es ist ein Teufelskreis: Zu viel Stress durch zu wenig Personal – deshalb scheiden Menschen aus und der Stress verstärkt sich noch. Um Pflegekräfte zu entlasten, fordert Die Linke bundesweite  Personalmindeststandards. Bereits heute gibt es in einigen Pflegeeinrichtungen tarifliche Regelungen zur Verkürzung der Arbeitszeit mit Lohnausgleich und zur Vier-Tage-Woche. Diese Modellprojekte müssen unterstützt und ausgeweitet werden, mit Unterstützung des Bundes. Das Ziel muss sein, die Arbeitszeit in der Pflege bei vollem Lohnausgleich deutlich zu verkürzen. Wer in der Pflege arbeitet, leistet schwere körperliche Arbeit. Die Rente ab 67 ist für die meisten gar nicht erreichbar. Sie gehen früher und mit hohen Abschlägen in Rente. Das erhöht das Risiko für Altersarmut. Nötig ist die Abschaffung der Rente ab 67, Pflegekräfte brauchen die Möglichkeit zur Altersteilzeit und zum früheren Renteneintritt ohne Abschläge. So machen wir den Beruf attraktiver für Rückkehrwillige und Azubis.

Das gibt es nicht zum Nulltarif, ist aber bezahlbar. Wir brauchen eine echte Revolution in den Krankenhäusern. Die Linke fordert ein Gewinnverbot für Krankenhäuser. Die Profite der Krankenhauskonzerne bezahlen wir mit unserer Gesundheit. Deshalb müssen Krankenhäuser zurück in öffentliche Hand. Es darf kein Weiter-so geben, wenn wir den Pflegenotstand jetzt nicht mit mutigen Reformen angehen, dann wird das System zusammenbrechen.«

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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