Zum Todestag von Alexej Nawalny erklären die Außenministerinnen/Außenminister von Australien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Lettland, Litauen, Neuseeland, die Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Schweden, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich:
17.02.2025.
Zum Todestag von Alexej Nawalny, dem eine jahrelange Verfolgung durch den Kreml vorausging, sprechen wir seiner Familie erneut unser Beileid aus. Wir bekräftigen, dass die Verantwortung für seinen Tod letztendlich bei den russischen Behörden liegt. Ein Jahr nach Nawalnys Tod verschlechtert sich Russlands düstere Menschenrechtsbilanz weiter. Der Kreml zerschlägt friedlich bekundeten Dissens, hält ein Klima der Angst aufrecht und untergräbt die Rechtsstaatlichkeit. Alles, um seinen eigenen Interessen zu dienen. Während wir uns auf Nawalnys bleibendes Vermächtnis besinnen, stehen wir weiterhin an der Seite der Zivilgesellschaft und der Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger, die unermüdlich an einer besseren Zukunft für Russland arbeiten und dabei ein immenses persönliches Risiko eingehen.
Es gibt mehr als 800 politische Gefangene in Russland, darunter viele, die inhaftiert sind, weil sie sich gegen die illegale Invasion der Ukraine durch den Kreml und die Brutalität gegenüber dem ukrainischen Volk ausgesprochen haben. Aus den Berichten des VN-Sonderberichterstatters geht hervor, wie viele politische Gefangene gefoltert werden, wie vielen eine angemessene medizinische Behandlung verweigert wird und wie viele in psychiatrische Haftanstalten zwangseingewiesen werden. Wir sagen klar und deutlich: Die russischen Behörden müssen ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und alle politischen Gefangenen freilassen.
Eben erst, am ersten Todestag von Alexei Nawalny, erging sich Annalena Baerbock auf der Social-Media-Plattform Bluesky in Lobhudelei auf den im Westen zum „großen Oppositionsführer und Freiheitskämpfer“ hochstilisierten Juristen und Blogger. In Russland war er eher als ausländerfeindlicher Nationalist bekannt, der aus Moskau alle Migranten deportieren wollte. Einen Tag später enthüllt nun Der Spiegel, wie viel von Baerbocks Anteilnahme geheuchelt ist: eine ganze Menge.
Glaubt man den Enthüllungen des Hamburger Magazins, so hat es Baerbock auf dem Gewissen, dass Nawalny in Unfreiheit starb. Es war offenbar die deutsche Außenministerin, die den von Russland und den USA bereits ausgehandelten Austausch des Bloggers verhindert hat, und zwar über Monate hinweg, bis Nawalny nicht mehr lebte.