Dutschke/Meinhof-Weggefährte sowie Wortführer und Organisator der Berliner Studentenbewegung wird heute 85.

Peter Schneider wird 85.

Der Schriftseller Peter Schneider wurde am 21. April 1940 in Lübeck geboren.

Nach Abitur im Jahre 1959 studierte er an den Universitäten Freiburg und München Germanistik, Geschichte und Philosophie. 1962 wechselte er zur FU Berlin. Vor der Bundestagswahl 1965 arbeitete er gemeinsam mit einer Reihe namhafter Schriftsteller (darunter Günter Grass) mit im „Wahlkampfkontor“ der SPD und wirkte als Redenschreiber im Wahlkampfteam von Willy Brandt.

In den 60er Jahren machte Schneider eine „politische Radikalisierung“ durch, die ihn zu einem der maßgeblichen Wortführer und Organisatoren der Berliner Studentenbewegung werden ließ. 1967 war er an der Vorbereitung des “Springer-Tribunals“ beteiligt. 1972 legte er sein Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Wegen seiner politischen Aktivitäten verweigerte ihm 1973 der damalige Westberliner Schulsenator Gerd Löffler allerdings die Anstellung als Referendar. Schneider wurde als sog. „Verfassungsfeind“ eingestuft. Diese auf dem sog. „Radikalenerlass“ basierende politische Maßnahme wurde erst 1976 durch einen Beschluss des Berliner Verwaltungsgerichts aufgehoben.

Da er sich inzwischen eine Existenz als freier Schriftsteller aufgebaut hatte, verzichtete Schneider auf das Referendariat.

Peter Schneider ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und Mitgründer des PEN-Berlin.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen u.a. (aufgezählt nach Wikipedia):

  • Ansprachen. Berlin 1970.
  • Kulturrevolution. ’s Gravenhage 1973 (zusammen mit Walter Kreipe).
  • Schon bist du ein Verfassungsfeind. Berlin 1975.
  • Atempause. Reinbek bei Hamburg 1977.
  • Messer im Kopf. Berlin 1979. (als Film mit Bruno Ganz und Angela Winkler 1978: Messer im Kopf)
  • Die Botschaft des Pferdekopfs und andere Essais aus einem friedlichen Jahrzehnt. Darmstadt u. a. 1981.
  • Ratte – tot. Darmstadt u. a. 1985 (zusammen mit Peter-Jürgen Boock).
  • Totoloque. Darmstadt u. a. 1985.
  • Das Ende der Befangenheit?. Paderborn 1987.
  • Deutsche Ängste. Luchterhand, Darmstadt 1988
    • Buchausgabe des Librettos: Berlin 1992.
  • Extreme Mittellage. Reinbek bei Hamburg 1990.
  • Wie die Spree in den Bosporus fließt. Berlin 1991 (zusammen mit Aras Ören).
  • Paarungen. Berlin 1992.
  • Vom Ende der Gewißheit. Berlin 1994.
  • Das Versprechen oder Die Jahre der Mauer. Berlin 1995 (zusammen mit Margarethe von Trotta).
  • Eduards Heimkehr. Berlin 1999.
  • Die Diktatur der Geschwindigkeit. Berlin 2000.
  • „Und wenn wir nur eine Stunde gewinnen…“ – Wie ein jüdischer Musiker die Nazi-Jahre überlebte. Rowohlt, Berlin, ISBN 978-3-87134-431-2.
  • Das Fest der Missverständnisse. Reinbek bei Hamburg 2003.
  • Skylla. Berlin 2005.
  • Rebellion und Wahn. Mein 68. Eine autobiographische Erzählung. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, ISBN 978-3-462-03976-4; als Kiwi-Taschenbuch: 2010, ISBN 978-3-462-04250-4.
  • Die Lieben meiner Mutter. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013, ISBN 978-3-462-04514-7.[4]
  • An der Schönheit kann’s nicht liegen: Berlin – Porträt einer unfertigen Stadt. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015, ISBN 978-3-462-04744-8.

Belletristik

Ferner: Der Tod von Benno Ohnesorg und die Folgen für Deutschland In: Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 3. Juni 2017 (Audio)

Kulturstaatsministerin Claudia Roth schreibt zu Peter Schneider:

„Als einer der bekanntesten Schriftsteller Deutschlands hat Peter Schneider den gesellschaftlichen und politischen Wandel unserer Zeit literarisch begleitet, so die Ministerin.

„Mit Werken wie ‚Lenz‘, ‚Der Mauerspringer‘ und ‚Die Lieben meiner Mutter‘ hat er zum tieferen Verständnis der deutschen Geschichte beigetragen. Sowohl in seinen Romanen und Essays als auch in seinen Drehbüchern bereitet Peter Schneider komplexe gesellschaftliche Themen für Literatur und Film auf. Eine besondere Bereicherung für den gesellschaftlichen Diskurs in den vergangenen 40 Jahren sind vor allem auch seine literarischen Kommentierungen.

Für die kommenden Jahre wünsche ich Peter Schneider alles Gute, Gesundheit, ungebrochene kreative Schaffenskraft sowie weiterhin einen wachen, unbestechlichen Blick auf unsere Welt.“

Fotoquellen: TP Presseagentur Berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*