Zur Entscheidung von Intel, die Investitionspläne in Magdeburg nicht weiter zu verfolgen, erklärt Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: „Das jetzt verkündete Aus ist kein guter Tag für Europa. Es ist ein herber Rückschlag für den europäischen Chips Act. Und es ist auch ein schmerzlicher Tag für Sachsen-Anhalt. Dennoch ist gut, dass jetzt Klarheit herrscht. Es ist bekannt, dass Intel in einer wirtschaftlich sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage ist. Daher musste damit gerechnet werden, dass die Pläne in Europa und damit auch für Magdeburg nicht weiter verfolgt werden.
Für die Zukunft bleibt in Magdeburg der Fokus auf der Ansiedlung von Hightech-Unternehmen. Alle Maßnahmen, die Sachsen-Anhalt mit Blick auf Intel angestoßen hat, werden sich auch in der Zukunft auszahlen. Die Entwicklung des HighTech-Parks läuft. Hier gibt es Anfragen namhafter Unternehmen.“
„Die Bundesregierung ist in der Bringschuld…“
Nach dem endgültigen Aus für die
Intel-Chipfabrik in Magdeburg fordern Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei
Die Linke, und Janina Böttger, Landesvorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt,
Bund und Land auf, endlich zu handeln.
Ines Schwerdtner: „Das endgültige Aus für die Chip-Fabrik ist ein harter
Schlag für ganze Region, die sich vom Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft nie ganz
erholt hat. Der Fall Magdeburg macht deutlich, dass Deutschland nun eine echte
Industriestrategie braucht, wenn wir den Anschluss nicht verpassen wollen. Ob
Chips, Batterien oder KI – auf vielen Technologie-Feldern geben mittlerweile
andere den Ton an. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren und müssen unsere
Wirtschaft jetzt umbauen und modernisieren. Da helfen keine Leuchtturmprojekte,
sondern wir müssen in die breite Fläche investieren, denn das wirtschaftliche
Ost-West-Gefälle in Deutschland darf nicht noch größer werden
Ich fordere von Bundeswirtschaftsministerin Reiche, dass sie nun konkrete Pläne
vorlegt, wie die Folgen des Intel-Rückzugs für die Region Magdeburg abgefedert
werden können. Die Bundesregierung ist in der Bringschuld, schließlich hat die
Bundesregierung den US-Amerikanern fast 10 Milliarden versprochen, obwohl klar
war, dass Intel seit Jahren Milliardenverluste einfährt.“
Janina Böttger: „Auch die Landesregierung muss nun liefern. Viel zu lange
hat sie sich weggeduckt und hilflos nach Berlin geschaut, anstatt nach
Alternativen zu suchen. Vor allem aber darf sie die Stadt Magdeburg nicht auf
den Kosten für die Intel-Ansiedlung sitzen lassen. Mit fast 24 Millionen Euro
ist Magdeburg in Vorleistung getreten und hat bislang kaum etwas erstattet
bekommen. Das Land muss die gesamten Kosten übernehmen, damit die
industriepolitische Katastrophe nicht auch zu einer Katastrophe für den
Magdeburger Haushalt wird.“
