GDL begrüßt die Entlassung von Bahnchef Lutz und fordert umfassende Reformen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) begrüßt den entschlossenen Schritt von Bundesverkehrsminister Schnieder, den langjährigen Bahnchef Richard Lutz zu entlassen. Die GDL sieht in diesem Schritt ein wichtiges Zeichen für die Handlungsfähigkeit und den klaren Willen des Ministers, die akuten Probleme bei der DB anzugehen.

Jahrelanges Missmanagement.

„Die Entlassung von Herrn Lutz war eine notwendige Konsequenz des jahrelangen Missmanagements, das die Deutsche Bahn immer tiefer in die derzeitige Krise geführt hat“, so der Bundesvorsitzende der GDL, Mario Reiß. „Diese Entscheidung war richtig und unumgänglich.“

„Seit Jahren leiden die  Eisenbahner und die Kunden unter einem Management, das Fehlentscheidungen auf ihrem Rücken austrägt: Überlastung, Personalabbau und fehlende Wertschätzung sind die Realität, während Missmanagement und falsche Prioritäten das System Schiene ausbremsen. Diese Unzulänglichkeiten müssen jetzt ein Ende haben.

Allerdings sei es mit einem reinen Austausch der Führungsperson nicht getan. Die GDL betont, dass die tiefgreifenden Probleme der Bahn umfassendere und nachhaltige Maßnahmen erfordern. Dazu gehören insbesondere die Sanierung und Entflechtung der Finanzströme, die dringend benötigte Modernisierung der Infrastruktur sowie eine grundlegende Reform der Unternehmensstruktur, um die Bahn zukunftsfest aufzustellen.“

Bund muss Verantwortung übernehmen

Wiederholt hat die GDL die Entflechtung der DB-Strukturen gefordert. Neben der Entflechtung muss auch die Ausrichtung als Aktiengesellschaft auf den Prüfstand – der Bund als Eigentümer trägt hier die Verantwortung, endlich im Sinne der Fahrgäste und der Beschäftigten zu handeln. „Diese Ziele sind ein Marathon und kein Sprint“, so der stellvertretende Bundesvorsitzende der GDL, Lars U. Jedinat. „Der Eigentümer muss jetzt Verantwortung übernehmen und beweisen, dass er es ernst meint mit der Zukunft der Bahn, auch im Sinne des Klimawandels. Es geht nicht nur darum, Köpfe auszutauschen, sondern die Weichen für eine grundlegende Neuaufstellung des Eisenbahnsystems zu stellen.“

Mitarbeiter sind das Herz der Bahn

Fakt ist: Die Arbeit der Beschäftigten ist das Herz der Bahn – ohne Lokomotivführer, Zugbegleiter, Fahrdienstleiter, Werkstatt- und Servicepersonal steht das Land still. Ihre Leistung verdient nicht nur Respekt in Sonntagsreden, sondern konkrete Verbesserungen in Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Mitbestimmung.

„Doch nur wenn die Beschäftigten im Mittelpunkt stehen, wird die Bahn eine Zukunft haben, auf die Fahrgäste und Eisenbahner gleichermaßen stolz sein können“, so Jedinat. „Der Weg zu einer gerechten, zukunftsfähigen Bahn beginnt heute – mit der klaren Botschaft: Die Menschen, die Tag für Tag den Laden am Laufen halten, kommen an erster Stelle.“

Die GDL unterstützt den Verkehrsminister gerne konstruktiv und kritisch, die Chance zu nutzen, um die Deutsche Bahn aus der Schieflage zu führen und sie wieder zu einem leistungsfähigen und zuverlässigen Rückgrat der Mobilität in Deutschland zu machen.

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