Federica Mogherini und Joschka Fischer diskutierten an der Freien Universität Berlin.

Das europäische Hochschulnetzwerk Europaeum hat am heutigen 7. November 2025 zu seiner ersten Annual Lecture an die Freie Universität Berlin eingeladen. Hauptrednerin war die frühere italienische Außenministerin und einstige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Der ehemalige Vizekanzler und deutsche Außenminister Joschka Fischer hat den Vortrag kommentiert.

Federica Mogherini
Joschka Fischer
Federica Mogherini

In ihrem Vortrag „The new global disorder: Europe’s future in a fracturing world“ gab Federica Mogherini Einblicke in die neue „globale Unordnung“ mit ihren zahllosen geopolitischen Herausforderungen sowie Europas Rolle in dieser neuen destabilisierten Welt. 

Federica Mogherini war von 2008 bis 2014 Abgeordnete im italienischen Parlament, bevor sie 2014 Außenministerin und Ministerin für internationale Zusammenarbeit wurde und von 2014 bis 2019 als Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission fungierte. Als Hohe Vertreterin leitete sie den Rat der EU für Auswärtige Angelegenheiten und stand an der Spitze des Europäischen Auswärtigen Dienstes. Seit 2020 ist sie Rektorin des Europakollegs und unter anderem auch Treuhänderin der International Crisis Group und Fellow des German Marshall Fund.

Begleitet wurde sie auf dem Podium von Joschka Fischer, der von 1998 bis 2005 Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland war. Zuvor war er stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Umwelt und Energie in Hessen. Von 1994 bis 2006 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war Professor an der Woodrow Wilson School der Princeton University und ist als Berater und Referent zu geopolitischen Themen tätig.

Die Veranstaltung wurde moderiert von Prof. Dr. Tanja Börzel, Professorin für Politikwissenschaft an der Freien Universität. Sie ist Sprecherin des Exzellenzclusters „Contestations of the Liberal Script“ sowie Direktorin des Berlin Centers of European Studies.

Tanja Börzel

Zwei europäische Hochschulnetzwerke – ein gemeinsames Ziel

Die erste Europaeum Annual Lecture an der Freien Universität Berlin markiert den Auftakt einer neuen jährlichen Vortragsreihe, die künftig jeweils im November an einer Partneruniversität des Netzwerks stattfinden wird – rund um den Jahrestag des Mauerfalls und im Rahmen des Treffens des Europaeum Academic Council.

Das Europaeum ist eines der ältesten akademischen Netzwerke Europas, gegründet 1992 an der University of Oxford, und widmet sich der Förderung europäischer Bildung, Forschung und öffentlicher Debatte. Es bringt über zwanzig renommierte Universitäten zusammen, darunter neben Oxford auch Leiden, Bologna, die Jagiellonen-Universität Krakau und die Freie Universität Berlin.

Gefördert wird die Lecture auch durch Una Europa, einem Zusammenschluss von elf forschungsstarken europäischen Universitäten, der gemeinsam Studiengänge entwickelt, Forschungspartnerschaften fördert und die Mobilität untereinander über nationale Grenzen hinweg stärkt.

Beide Netzwerke verbindet das Ziel, den europäischen Gedanken in Forschung, Lehre und Gesellschaft zu stärken. „Mit der ersten Europaeum Annual Lecture setzen wir ein Zeichen: Die Freie Universität Berlin ist nicht nur Ort und Bühne für den europäischen Wissenschaftsdialog, sondern sie setzt auch selbst Impulse für mehr europäische Zusammenarbeit“, erklärte der Präsident der Freien Universität Berlin, Professor Günter M. Ziegler.

Günter M. Ziegler

Fotoquellen: TP Presseagentur Berlin

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