„Erinnerung ist unsere stärkste Antwort auf Extremismus“.

Bund investiert 21,8 Millionen Euro in Dachau und Flossenbürg.

Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer hat heute die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht und am Internationalen Mahnmal einen Kranz niedergelegt. Bei einem Rundgang tauschte er sich mit Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, sowie Karl Freller MdL, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, über die aktuellen Herausforderungen der Gedenkstättenarbeit aus – vor allem über den baulichen Zustand der historischen Orte und die Anforderungen an moderne Bildungsarbeit.

Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sagte Staatsminister Weimer: „Es erfüllt mich mit tiefem Schmerz, hier in Dachau zu sein – an einem Ort, an dem sich das Zivilisationsversagen in seiner grausamsten Form manifestierte. Insgesamt über 200.000 Menschen aus über 40 Nationen wurden hier entrechtet, mehr als 40.000 von ihnen überlebten die Haft nicht. Deutschland trägt die dauerhafte Verantwortung, die Verbrechen der Nationalsozialisten aufzuarbeiten und der Opfer zu gedenken. Gedenkstätten wie Dachau sind somit Grundpfeiler unseres demokratischen Selbstverständnisses, denn Erinnerung ist unsere stärkste Antwort auf Extremismus. Ihre Unterstützung bleibt eine zentrale Aufgabe der Bundesregierung.“

Anlässlich seines Besuchs kündigte Staatsminister Weimer an, dass der Bund – mit Inkrafttreten des Bundeshaushalts 2026 in der vom Haushaltsausschuss beschlossenen Fassung – über das Förderverfahren „KulturInvest“ in den kommenden Jahren insgesamt 21,8 Millionen Euro für zwei bedeutende Modernisierungsprojekte der Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg bereitstellen wird.

In Dachau kann mit dem Projekt „Lernen am Ort – Lernen vom Ort“ die geplante Neugestaltung der rekonstruierten Häftlingsbaracken zu einem modernen Lern- und Ausstellungszentrum beginnen. Die Gesamtkosten betragen 38,8 Millionen Euro, davon übernimmt der Bund 17,5 Millionen Euro. Parallel dazu soll in Flossenbürg das ehemalige Verwaltungs- und Gefolgschaftsgebäude des SS-Unternehmens „Deutsche Erd- und Steinwerke“ erschlossen und für die Gedenkstätte umgenutzt werden. Für das Projekt mit Gesamtkosten von 8,9 Millionen Euro stellt der Bund 4,3 Millionen Euro bereit. Darüber hinaus stellte Weimer einen Zuwachs der Förderung der Stiftung Bayerische Gedenkstätten um bis zu 265.000 Euro für das Jahr 2026 in Aussicht.

Am 12. November beschloss das Bundeskabinett die neue Gedenkstättenkonzeption des Bundes, die künftig die Grundlage für die Förderung und Weiterentwicklung der Gedenkstätten bildet. Es betont, dass Gedenkstätten und Erinnerungsorte zentrale Pfeiler des demokratischen Selbstverständnisses Deutschlands sind.

Staatsminister Weimer betonte: „Gedenkstätten wie Dachau und Flossenbürg sind unverzichtbare Orte des Lernens, der Trauer und der Mahnung. Wir tragen Verantwortung dafür, dass sie für kommende Generationen erhalten bleiben und moderne Formen der historischen Bildung ermöglichen. Die deutliche Stärkung der Förderung zeigt: Der Bund steht fest an der Seite der Gedenkstätten. Wir sichern ihre Zukunft – und damit die Zukunft der Erinnerung.“

Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, sagte: „Heute kommen jährlich mehr als eine Million Menschen aus aller Welt an diesen Ort, mehr als an jede andere Gedenkstätte in Deutschland. Die Neugestaltung und Modernisierung der KZ-Gedenkstätte Dachau zielt darauf ab, der Vielzahl interessierter Besucherinnen und Besucher, trotz Verlust der Zeitzeugengeneration die Geschichte des Ortes mit einem zeitgemäßen Ausstellungskonzept zu vermitteln. Wir sind sehr dankbar, dieses Vorhaben mit der überaus großzügigen Förderung von Bund und Freistaat umsetzen zu können.“

Hintergrund:

Die KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert an eines der ersten Lager, das als Modell diente für alle weiteren Konzentrationslager und ebenfalls als Ausbildungsstelle für SS-Personen, die in den Konzentrationslagern eingesetzt wurden. Es bestand als einziges von 1933 bis zum Ende der NS-Diktatur 1945. Bedeutende Haftgruppen waren vor Kriegsbeginn politisch Verfolgte sowie rassisch Verfolgte wie Juden und Sinti und Roma. Seit Kriegsbeginn wurden immer mehr Menschen aus dem besetzten Europa in das KZ Dachau und seine Außenlager verschleppt und zunehmend wirtschaftlich ausgebeutet. Gemeinsam mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg gehört die Gedenkstätte Dachau zur Stiftung Bayerische Gedenkstätten, die vom Bund und dem Freistaat Bayern gefördert wird.

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