Staatsminister Weimer: „Zukunft gemeinsam gestalten – im Bewusstsein der historischen Verantwortung“.
Im Rahmen der Deutsch-Polnischen Regierungskonsultationen haben Deutschland und Polen heute ein starkes Zeichen für die Vertiefung der bilateralen Beziehungen gesetzt. Vereinbart wurde unter anderem ein Wettbewerb für ein Denkmal in Berlin für die polnischen Bürgerinnen und Bürger und die Opfer des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Nazi Tyrannei zwischen 1939 und 1945. Das Denkmal soll in Berlin entstehen und ein Ort des Gedenkens, der Mahnung und der deutsch-polnischen Versöhnung werden. Zudem wurden bedeutende Kulturgüter aus deutschen Sammlungen an Polen zurückgegeben.
Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, und die polnische Kulturministerin Marta Cienkowska betonten in ihrem bilateralen Gespräch und in der Plenarsitzung der beiden Kabinette unter Vorsitz von Bundeskanzler Friedrich Merz und Ministerpräsident Donald Tusk die besondere Bedeutung von Kultur und Erinnerung für das Verhältnis beider Länder. Staatsminister Weimer unterstrich, dass die deutsch-polnische Freundschaft auf Vertrauen, Respekt und dem festen Willen basiere, „die Zukunft gemeinsam zu gestalten – im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs“.
Im Rahmen der Regierungskonsultationen übergab Staatsminister Weimer 73 Pergamenturkunden des Deutschen Ordens aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz an seine polnische Amtskollegin. Die mittelalterlichen Dokumente aus der Zeit zwischen 1215 und 1466 wurden während der Besetzung des Landes im Zweiten Weltkrieg gezielt von deutschen Archivaren aus dem Warschauer Kronenarchiv entnommen und nach Deutschland gebracht. Sie umfassen zentrale Rechtsdokumente des Deutschen Ordens – darunter päpstliche und kaiserliche Privilegien oder Verträge zwischen Polen und dem Deutschen Orden.
Darüber hinaus kehrt der Kopf des Heiligen Jakobus des Älteren nach Polen zurück. Das Skulpturenfragment aus der Marienburg bei Danzig, das vermutlich in den 1950er Jahren nach Deutschland gelangte, kann nun wieder mit der dort verbliebenen lebensgroßen Apostelfigur vereint werden.
Staatsminister Weimer betonte, dass diese Schritte „nicht nur symbolisch, sondern Ausdruck einer intensiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit“ seien und „ein neues Kapitel einer gemeinsamen Erinnerungskultur eröffnen“.
Auch Zukunftsprojekte standen im Fokus. Deutschland und Polen kündigten an, die Zusammenarbeit im Kultur- und Kreativsektor zu intensivieren. Staatsminister Weimer unterstrich dabei die Relevanz des Weimarer Dreiecks als Plattform für den Austausch zwischen Deutschland, Polen und Frankreich. Die Stiftung Genshagen spielt hierbei eine zentrale Rolle; ihre Programme sollen künftig noch stärker im deutsch-polnisch-französischen Kontext verankert werden.
Zudem bekräftigten beide Regierungen ihr Engagement für den Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes der Ukraine, das durch den russischen Angriffskrieg bedroht ist. Staatsminister Weimer würdigte Polens herausragende Unterstützung der Ukraine und bezeichnete das Land als „engsten Partner im Einsatz für Freiheit, Demokratie und kulturelle Selbstbestimmung“.
Staatsminister Weimer erklärte abschließend: „Die Regierungskonsultationen zeigten, dass die deutsch-polnischen Beziehungen auf einem festen Fundament stehen. Der Weg der deutsch-polnischen Versöhnung war nicht immer einfach. Doch im Jahr 2025 zeigt sich, dass wir gemeinsam eine Zukunft gestalten können, die von Erinnerung, Kultur und europäischem Zusammenhalt geprägt ist“.
Mehr Informationen zum europäischen und internationalen Engagement des Kulturstaatsministers: https://kulturstaatsminister.de/europa-und-die-welt#.
Fotoquelle: BKM/Photothek/Amrei Schulz
