Ministerpräsident Hendrik Wüst: Neuer Maßstab für Umsetzungsgeschwindigkeit in Deutschland heißt Rahmede / Land stärkt Südwestfalen mit dem Sonderprogramm für Straßeninfrastruktur.
Die NRW-Landesregierung teilt mit:
Nach rund 26 Monaten ist das erste Teilbauwerk der neuen A45-Talbrücke Rahmede wieder für den Verkehr freigegeben – deutlich früher als ursprünglich geplant. Damit funktioniert eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen in Südwestfalen wieder und bringt spürbare Entlastung. An der feierlichen Verkehrsfreigabe am Montag, 22. Dezember 2025, nahmen unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, der Bundesminister für Verkehr Patrick Schnieder, Ministerpräsident Henrik Wüst, die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur und Verkehrsminister Oliver Krischer teil.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „In Rekordgeschwindigkeit ist es gelungen, die wichtigste Verkehrsader in der Region Südwestfalen wieder für den Verkehr freizugeben. Das ist eine sehr gute Nachricht für die Menschen und die Wirtschaft vor Ort. Südwestfalen ist als leistungsstarke Wirtschafts- und Technologieregion ein bedeutendes Kraftzentrum unseres Landes. Gerade deshalb ist die schnelle Fertigstellung der Brücke von so großer Bedeutung für die Menschen, die Unternehmen und Arbeitnehmer in der Region. Jeder Tag, an dem die Brücke früher fertiggestellt wurde und die A45 wieder durchgängig befahrbar ist, ist ein großer Gewinn für Südwestfalen und ein wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts und der gesamten Region. Das bedeutet auch für den überregionalen Verkehr eine spürbare Entlastung. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die die Fertigstellung in so kurzer Zeit möglich gemacht haben. Die vorzeitige Fertigstellung macht deutlich, dass wir weiterhin in der Lage sind, komplexe Infrastrukturprojekte in kürzester Zeit erfolgreich umzusetzen. Das muss wieder unser Standard werden. Unser Staat funktioniert besser, wenn alle Verantwortlichen fokussiert und lösungsorientiert zusammenarbeiten. Der neue Maßstab für die Umsetzungsgeschwindigkeit in Deutschland heißt Rahmede.“
Stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Mit der Freigabe der Rahmedetalbrücke endet für Südwestfalen eine lange Phase voller Umwege und Einschränkungen – die A45 ist früher als geplant wieder durchgehend nutzbar. Das bringt spürbare Entlastung für Pendlerinnen und Pendler, Wirtschaft und Logistik. Der schnelle Wiederaufbau ist ein gelungenes Beispiel für ein konsequentes ‚Keep it simple‘: Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, können selbst komplexe Infrastrukturprojekte mit hohem Tempo und großem Erfolg umgesetzt werden – das sollte künftig die Regel sein. Für die industrielle Kernregion Südwestfalen bedeutet die geöffnete Brücke wichtige Stabilität, wofür allen Beteiligten großer Dank gilt.“
Nordrhein-Westfalen liefert: Schnellere Brückensanierungen
Die Landesregierung startete vor zwei Jahren eine Sanierungsoffensive und treibt den Brückenbau durch gezielte Beschleunigungsmaßnahmen voran. Innerhalb von zehn Jahren werden mindestens 400 Brücken an Bundes- und Landessstraßen erneuert. Modulare Bauweisen, gebündelte Vergaben und neue Verfahren werden eingesetzt, um Planungs- und Bauzeiten zu verkürzen. Inzwischen sind in Nordrhein-Westfalen 24 Brückenneubauten mit funktionaler Ausschreibung vergeben und 28 Brücken mit innovativen Schnellbauweisen erneuert worden.
„Wir wollen den Sanierungsstau nicht an die nächste Generation weiterreichen. Deshalb verstärken wir mit dem Geld aus dem Sondervermögen die Sanierungsoffensive. Brücken stehen dabei im Fokus. Viele Brückenbauwerke im Land stammen aus einer Zeit, in der das Verkehrsaufkommen deutlich geringer war. Sie sind den heutigen Belastungen nicht gewachsen und müssen erneuert werden“, erklärte Landesverkehrsminister Oliver Krischer.
Er appellierte an den Bund, Sanierung und Ersatzneubauten von Brücken mehr Priorität einzuräumen: „Wenn der Bund sich 400 Brückensanierungen pro Jahr vornimmt, tatsächlich aber nur 170 in diesem Jahr geschafft hat, wächst das Problem statt zu schrumpfen. Die Wiehltalbrücke und die Bonner Nordbrücke stehen exemplarisch dafür. Auch aus Berlin muss der Grundsatz ‚Erhalt vor Neubau‘ konsequent umgesetzt werden.“
Um die Region zu entlasten, die während der Sperrung der Rahmedetalbrücke unter den Ausweichverkehren stark belastet wurde, legte das Land das Sonderprogramm „Straßeninfrastruktur Südwestfalen“ auf. Es ist im Dialog mit den relevanten Akteuren der Region, den Kommunen sowie der regionalen Wirtschaft entstanden. So konnten konkrete Sanierungsbedarfe festgelegt werden, die genau auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt sind. Allein für die Umsetzung der Bauvorhaben auf Landesstraßen stellt das Land in den kommenden zehn Jahren rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Die alte Rahmedetal-Brücke war im Dezember 2021 wegen gravierender Mängel
gesperrt worden und wurde im Frühjahr 2023 gesprengt. Der Neubau begann im
Oktober 2023. Die A45-Talbrücke zählt zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen
in Südwestfalen und ist von zentraler Bedeutung für Pendlerinnen und Pendler,
die regionale Wirtschaft sowie den überregionalen Verkehr.
Weitere
Informationen:
Sonderprogramm
Südwestfalen:
www.umwelt.nrw.de/land-nordrhein-westfalen-stellt-das-bauprogramm-2026-fuer-suedwestfalen-vor
Bundesverkehrsminister Schnieder zur Eröffnung der Rahmedetalbrücke
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat heute die Verkehrsfreigabe des ersten Teilbauwerkes der Talbrücke Rahmede als „etwas Besonderes, etwas Historisches“ bezeichnet. Kurz vor den Feiertagen und damit deutlich früher als gedacht könne man den Menschen und Unternehmen in Lüdenscheid und Umgebung wieder ein Stück Normalität zurückgeben.
Schnieder: „Damit ist diese Brücke ein Vorbild für künftige Bauprojekte im ganzen Land. Hier an der Talbrücke Rahmede haben wir gezeigt: Deutschland kann Tempo. Wenn alle mitmachen.“
Der Bundesverkehrsminister betonte, wie wichtig das von ihm vorgelegte und im Kabinett vergangene Woche verabschiedete Infrastruktur-Zukunftsgesetz zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung sei.
Schnieder: „Damit schaffen wir endlich umfangreiche und ambitionierte Regelungen, um Planung und Bau wichtiger Straßen, Brücken und Schienenwege überall im Land zu beschleunigen, damit Menschen und Unternehmen wieder Planungssicherheit haben: Das Rahmede-Tempo soll keine Ausnahme bleiben, sondern Alltag werden. Was hier gelungen ist, wollen wir zum Normalfall machen.“
