Südsudan und Nigeria: Kinder vor dem Hungertod retten.

Verschiedene Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen warnen aktuell vor Hungersnöten im Südsudan und Nigeria. 1,4 Millionen Kinder drohten zu verhungern. Die internationale Gemeinschaft zum sofortigen Handeln aufgefordert.

Dazu erklärten u.a. Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion:

„Es sind schreckliche Bilder, die uns aus dem Norden Nigerias ebenso erreichen wie aus dem Südsudan. Verschiedene UN-Organisationen haben in einem dramatischen Appell deutlich gemacht, dass 1,4 Millionen Kinder akut vom Hungertod bedroht sind. Die Kinder sterben gerade in den Armen ihrer Mütter. Die internationale Gemeinschaft muss sofort handeln. Auch Deutschland und Europa müssen ein Signal des sofortigen Handelns geben.

Die Debatte über eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben wirkt vor dem Hintergrund dieser menschlichen Tragödie obszön. Es kann doch nicht sein, dass allein von Deutschland eine Erhöhung der Vereidigungsausgaben von über 20 Milliarden Euro gefordert wird, während die internationale humanitäre Hilfe immer noch um zehn Milliarden Euro unterfinanziert ist. Bei jeder Erhöhung des Verteidigungsetats in Deutschland muss die Erhöhung für die humanitäre Hilfe größer sein.“

Hungerkrise abwenden

Zum Hilfsaufruf des Kinderhilfswerks UNICEF erklärt Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag:

„Die neuesten Zahlen von UNICEF sind schockierend, aber kommen nicht überraschend. Egal ob durch andauernde Konflikte oder klimabedingte Missernten: Das Leid kommt mit Ansage. Hunger ist ein tragisches aber zugleich vermeidbares Leid. Die internationale Staatengemeinschaft steht in der Verantwortung und muss wenigstens das schlimmste Leid lindern.

Auch bei innenpolitisch als vermeintlich weniger relevant erachteten Krisen, wie im Jemen, Südsudan, Somalia und Nigeria, muss unbürokratisch und in ausreichendem Maß geholfen werden. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich erst im Jahr 2015 mit Nachhaltigkeitszielen (SDGs) darauf eingeschworen, den Hunger bis 2030 beenden zu wollen. Diesen Worten müssen nun Taten folgen.

Global hungert jeder neunte Mensch. Laut UNICEF sind 1,4 Millionen Kinder vom Hungertod bedroht. Hunger und Mangelernährung bedrohen Kinder in besonderem Maß. Die körperliche und geistige Entwicklung leidet und beeinträchtigt sie bis ins hohe Alter. Durch Konflikte und Klimaveränderungen liegt die Landwirtschaft an vielen Orten brach, Ernten bleiben aus oder werden zerstört. Am Horn von Afrika stabilisiert sich die Lage nach den verheerenden El Niño noch nicht. Es droht die schlimmste Hungersnot seit 2011.“

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