Altmaier: Thesen zur industriellen Batteriezellfertigung.

Im Rahmen der „Vernetzungskonferenz Elektromobilität“ gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ein Thesenpapier zur industriellen Batteriezellfertigung in Deutschland und Europa vorgestellt.  Darin wird das Ziel festgelegt, bis zum Jahre 2030 rund 30% der weltweiten Nachfrage nach Batteriezellen aus deutscher und europäischer Produktion zu beliefern. Zu diesem Zweck stellt das BMWi 1 Milliarde Euro bis 2021 für die Förderung von Batteriezellproduktion in Europa bereit.

Minister Altmaier hat sich zuversichtlich gezeigt, dass sich um die Jahreswende 2018/2019 ein erstes Batteriezellkonsortium in Deutschland etablieren wird. Das Interesse aus der Industrie, sich daran zu beteiligen wird zunehmend größer, daher prüfen und verhandeln derzeit die beteiligten Unternehmen Beteiligungsmöglichkeiten der Neu-Interessenten am Konsortium.

Das Thesenpapier finden Sie hier: thesen-zur-industriellen-batteriezellfertigung-in-deutschland-und-europa

Wir brauchen eine echte Antriebswende.

Zur Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Altmaier, die Batteriezelltechnologie mit einer Milliarde Euro zu fördern, erklärt Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender:

„Es ist gut, dass Wirtschaftsminister Altmaier endlich einen Schritt bei der Batteriezellförderung vorangeht. Das darf aber nicht wieder zur reinen Symbolpolitik verkommen. Die Bundesregierung und allen voran der CSU-Verkehrsminister haben die Verkehrswende viel zu lange ausgesessen. Dabei hat sich gezeigt, dass das Thema zukunftsfähige Mobilität bei Minister Scheuer in besonders schlechten Händen ist. Wir brauchen eine echte Antriebswende, damit die deutsche Autoindustrie den technologischen Anschluss an die Weltspitze nicht verliert. Der Schwerpunkt muss dabei aber auch darauf liegen, die Ökobilanz der Batterieproduktion zu verbessern und daran zu arbeiten, dass Batterien sowohl leichter recycelbar sind als auch fairer produziert werden. Dass das möglich ist, zeigen die laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu grünen Batterien.“

Europäische Batteriezellenfertigung – der Staat handelt, die Wirtschaft muss nachziehen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat heute Fördermittel in Höhe von einer Milliarde Euro für die Ansiedlung einer Batteriezellenproduktion in Deutschland angekündigt. Dies ist erfreulich, um die Technologieführerschaft für die wichtigste Komponente der elektronischen Fahrzeuge im eigenen Land zu erhalten. Innovative Arbeitsplätze können so entstehen, eine Abhängigkeit von asiatischen Herstellern kann vermieden werden.

Bernd Westphal, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher, und Andreas Rimkus, zuständiger Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion dazu:

„Elektrische Antriebe werden in den nächsten Jahren unsere Mobilität erheblich bestimmen. Dabei entfällt ein großer Teil der Wertschöpfung auf die Batteriezelle. Bislang hatte sich kein deutsches oder europäisches Unternehmen bereit erklärt, eigenständig eine Batteriezellenproduktion in Deutschland oder Europa aufzubauen. Mit der Ankündigung von öffentlichen Fördergeldern kann ein wichtiger Anstoß für die Gründung eines europäischen Konsortiums gegeben werden. Wir müssen das Know-how langfristig bei uns sichern und an der Wertschöpfung der Zukunft teilhaben.

So erfreulich die heute verkündete Entwicklung auch ist, so darf sich die Mobilität der Zukunft nicht ausschließlich auf batteriebetriebene Elektromobilität verengen. Auch andere Varianten der Elektromobilität können einen wichtigen Beitrag leisten, vor allem wasserstoffgetriebene Fahrzeuge mit Brennstoffzellen. Auch hier müssen wir vermehrt Forschung und Entwicklung fördern. Eine vorausschauende Industriepolitik sollte dazu neue Akzente setzen und den Strukturwandel in der Automobilindustrie aktiv begleiten.“

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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