Angesichts der Meldung, dass jeder Vierte vorzeitig in Rente gehen will, fordert Jan van Aken, Vorsitzender und Spitzenkandidat der Partei Die Linke, ein Zurück zur Rente mit 65.
„Dass jeder Vierte vorzeitig
in Rente gehen will und dabei Abschläge in Kauf nimmt, ist ein Alarmsignal. Wer
im Pflegeheim arbeitet, in der Fabrik oder auf dem Bau kann irgendwann nicht
mehr. Diese Menschen müssen dann in Rente gehen, weil Körper und Psyche am Ende
sind. Die Rente mit 67 ist das größte Programm zu Kürzung der Renten in der
Geschichte unseres Landes. Hunderttausende müssen mit Abschlägen in die Rente
und haben so jeden Monat weniger Geld, als sie nach einem anstrengenden
Berufsleben verdient hätten.
Das ist zutiefst ungerecht. Deshalb fordern wir wieder eine Rente mit 65. Wir
sagen auch: Wer 40 Jahre lang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, soll ab 60
abschlagsfrei in Rente gehen können. Denn in vielen Berufen kann man nicht bis
67 arbeiten. Gut bezahlte Wirtschaftsexperten und Unions-Politiker können das nicht
nachvollziehen und fordern bereits die nächste Erhöhung des Rentenalters. Wer
sich jetzt hinstellt und von den Menschen verlangt, doch bis 70 zu arbeiten,
der will in Wahrheit nur deren Renten schreddern. Wer stabile Renten will, muss
dafür sorgen, dass alle Menschen mit ihren Einkommen einzahlen – auch Beamte,
Selbstständige, Manager und Abgeordnete. Arbeiten bis der Sargdeckel fällt, ist
jedenfalls nicht die Lösung des Rentenproblems.“