Aus für Sondierungsgespräche enttäuscht.

ARD-DeutschlandTREND extra.

AKTUELLE UMFRAGEERGEBNISSE UND NEUIGKEITEN VON INFRATEST DIMAP.

Das Scheitern der Sondierungsgespräche von CDU, CSU, FDP und Grünen zur Bildung der nächsten Bundesregierung wird von der Mehrzahl der Bundesdeutschen mit Enttäuschung aufgenommen. In einer am 20.11. durchgeführten Blitzbefragung bedauern sechs von zehn (57 Prozent) das Nichtzustandekommen der Vier-Parteien-Koalition, drei von zehn begrüßen das Aus für Jamaika.
Uneins sind sich die Wahlberechtigten, wie sich die Sozialdemokraten nach den gescheiterten Sondierungsgesprächen verhalten sollten. Die Hälfte der Bundesbürger (50 Prozent) unterstützt am Montag deren Absage an eine große Koalition. Nicht minder viele (44 Prozent) wünschen sich, dass sich die SPD nunmehr für eine Koalition mit der Union zur Verfügung stellt – darunter allerdings vor allem Anhänger der Union (64 Prozent).
Für den Fall, dass Union und SPD nicht zu einer formalen Koalition zusammen finden, sprechen sich immerhin 29 Prozent für eine in Deutschland völlig unübliche Minderheitsregierung aus. Sechs von zehn Bundesbürgern (63 Prozent) befürworten für Neuwahlen.
Allerdings würden sich bei einem vorgezogenen Urnengang nach derzeitigem Stand kaum andere Kräfteverhältnisse einstellen als am 24. September. In der aktuellen Sonntagsfrage hätte die Union 32 Prozent in Aussicht, die SPD 22 Prozent.  AfD und Grüne kämen jeweils auf 11 Prozent, FDP und Linke jeweils 10 Prozent.

Besonders groß ist am Montag nach dem Jamaika-Aus die Enttäuschung bei den Anhängern der Sondierungsparteien CDU/CSU (73 Prozent), FDP (71 Prozent) und Grünen (69 Prozent). Aber auch in den Reihen von SPD und Linken überwiegt das Bedauern. Allein die AfD-Anhänger bewerten das Ende von Jamaika mehrheitlich positiv (71 Prozent).  Die Verantwortung für die gescheiterten Sondierungen wird von den Wahlberechtigten mit 32 Prozent am ehesten bei den Liberalen gesehen, deutlich seltener bei CSU (18 Prozent), Grünen (15 Prozent) und der CDU (9). Diese Schuldzuweisung gegenüber der FDP bekommt auch Christian Lindner unmittelbar zu spüren. Statt 45 Prozent wie Anfang November äußert sich unmittelbar nach dem Scheitern der Gespräche nur jeder Dritte (32 Prozent) positiv zu seiner Person. Der Rückhalt des Parteivorsitzenden unter den FDP-Anhängern bleibt allerdings unverändert hoch.

Alle Ergebnisse unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2017/blitz-ende-der-jamaika-sondierung/

Bundestagswahl 2017
Der WahlREPORT von infratest dimap

Gerade weil zum heutigen Tag noch nicht feststeht von welcher Bündniskonstellation Deutschland in der anstehenden Legislaturperiode regiert wird, lohnt ein genaueres Hinsehen auf die Ergebnisse der Bundestagswahl am 24. September: Die großen Verlierer waren die beiden klassischen Volksparteien.
Während die SPD ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik einfuhr und in keinem Bundesland mehr über 30 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinen konnte, erreichte die Union das schlechteste Ergebnis seit 1949 und selbst in Bayern blieb sie unter 40 Prozent der Stimmanteile.
Die FDP und vor allem die AfD, beide vorher nicht im Bundestag vertreten, profitierten unter anderem vom Flüchtlingsthema.

Warum die Wählerinnen und Wähler so entschieden haben und wie Wanderungsströme zwischen den Parteien verliefen, erfahren Sie neben einer Vielzahl von weiteren Ergebnissen im aktuellen WahlREPORT.
Der WahlREPORT von infratest dimap stützt sich auf Repräsentativstudien im ARD-Auftrag. Herangezogen wurden Telefonumfragen, zum Beispiel unter 1.510 Wahlberechtigten aus der Woche vor der Wahl sowie Abstimmungsdaten, die am Wahlsonntag von 91.088 Wählern in bundesweit 624 Wahllokalen erhoben wurden.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*