Vor 70 Jahren, am 12. Mai 1949, endete die am 24. Juni 1948 verhängte Berlin-Blockade der Sowjetunion. West-Berlin konnte wieder über den Landweg versorgt werden, und die legendäre Luftbrücke u.a. der Amerikaner, Briten und Franzosen wurde überflüssig. Das Land Berlin feiert dieses wichtige historische Ereignis 70 Jahre danach, am 12. Mai 2019, mit einem großen Fest der Luftbrücke auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller: „Die Luftbrücke ist eine grandiose logistische und technische Leistung gewesen, die Blockade der Millionenstadt mit friedlichen Mitteln zu brechen. Wir vergessen dabei nicht, dass die Luftbrücke insbesondere unter dem fliegenden Personal viele Opfer gefordert hat. Vor allem aber ist durch den gemeinsamen Einsatz der Berlinerinnen und Berliner und der alliierten Mächte aus der auch durch Humanität getragenen und zunächst völlig utopisch erscheinenden Luftbrücke eine neue Verbindung zwischen Besatzern und deutscher Bevölkerung entstanden. Durch die gemeinsame Erfahrung im Berliner Freiheitskampf sind die USA, das Vereinigte Königreich und Frankreich zu Schutzmächten und zu Freunden geworden. Aus der verbindenden Kraft der Menschlichkeit, die Berlin 1948/49 erfahren hat, erwächst der Stadt der Freiheit heute und für die Zukunft die Pflicht, zurückzugeben, was wir selber erfahren haben.“
Müller weiter: „Berlin lädt Gäste aus den Ländern ein, die damals die Luftbrücke auf die Beine gestellt haben, darunter trotz ihres hohen Lebensalters auch eine Anzahl von Veteranen. Darüber hinaus sind alle Menschen, die uns als Touristinnen und Touristen besuchen, und vor allem alle Bürgerinnen und Bürger auf dem großen Berliner Luftbrücken-Fest herzlich willkommen. Wir planen ein vielfältiges Programm für die ganze Familie und für die ganze Stadt. Das Fest bietet Gelegenheit zum fröhlichen Feiern und zum Informieren über die vielen spannenden Einzelheiten des Geschehens vor 70 Jahren. Tempelhof ist als authentischer historischer Ort der Luftbrücke dafür der ideale Platz.“
Den mehr als 50.000 erwarteten Gästen wird durch ein vielfältiges Angebot die Luftbrücke erlebbar gemacht. Gemeinsam mit zahlreichen Institutionen wird durch die Botschaft, dass Menschlichkeit verbindet, eine Brücke in Gegenwart und Zukunft geschlagen. Denn Hilfe und Humanität haben nach wie vor höchste politische und gesellschaftliche Priorität.
So vermittelt eine künstlerisch gestaltete audiovisuelle Installation in einem der Hangars Eindrücke aus Film- und Fotoaufnahmen, die durch ein eigenes Sounddesign unterlegt sind. Die Gäste werden sinnlich-emotional in die Vergangenheit zurückversetzt. Stärker informativ und auf konkretes Nacherleben ist das Angebot in einem anderen Hangar ausgerichtet. Dort dokumentieren Original-Exponate, zeittypische Dekors und mediale Installationen Logistik und Planung der Luftbrücke sowie den persönlichen und humanitären Einsatz, der das Überleben der Stadt über fast ein Jahr sicherte. Daran beteiligt sind u.a. Alliiertenmuseum, Militärhistorisches Museum Gatow, Care e.V, Deutsches Technikmuseum, Erinnerungsstätte Luftbrücke sowie Deutsche Fernsehlotterie.
Den beteiligten alliierten Ländern, insbesondere die USA, Großbritannien und Frankreich, aber auch Südafrika, Neuseeland, Kanada und Australien kommt im Festablauf eine zentrale Rolle zu. Das Bühnenprogramm mit Live-Musik aus diesen Ländern und mit Zeitzeugen-Interviews wird wichtiger Anziehungspunkt sein. Auf dem Vorfeld stellen u.a. Berliner Polizei und Bundespolizei, Berliner Feuerwehr, Bundeswehr, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter, Arbeiter Samariter Bund, Technisches Hilfswerk und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR ihre Arbeit vor. Damit wird die aktuelle Wichtigkeit der Botschaft der verbindenden Kraft der Menschlichkeit unterstrichen. Die beteiligten Akteure bauen durch ihr humanitäres Engagement auch heute Brücken der Menschlichkeit.
Das Luftbrücken-Fest findet am 12. Mai 2019 von 12 bis 19 Uhr auf dem Vorfeld des früheren Flughafens in Tempelhof statt. Der Zugang ist ausschließlich über das Tempelhofer Feld möglich. Das Land Berlin hat als Ausrichter des Festes die Tempelhof Projekt GmbH mit Konzeption und Umsetzung beauftragt.
Im Jahr des 70. Jubiläums wird die diesjährige protokollarische Gedenkveranstaltung in besonderer Weise das Engagement der die Luftbrücke tragenden Nationen würdigen. Am Luftbrückendenkmal sprechen Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Land, darunter der Regierende Bürgermeister, sowie Repräsentanten der alliierten Staaten. Militärmusiker aus mehreren Ländern werden gemeinsam musizieren. Nach dem Empfang in der Abflughalle für geladene Gäste wird im Columbia-Theater ein neues, den Veteranen der Luftbrücke gewidmetes Tanztheaterstück aufgeführt, das von der Stiftung Luftbrückendank eigens dafür in Auftrag gegeben wurde.
Fotoquellen und Collage: TP Presseagentur Berlin