Vom 23. bis 29. August 2025 findet die Berliner Erinnerungswoche statt, die von Walter Gauks, der Ansprechperson für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene, initiiert wurde. Unter dem Titel „80 Jahre Kriegsende – und das Kriegsfolgeschicksal“ wird es zahlreiche Veranstaltungen geben, die sich mit der Flucht, Vertreibung und Deportation der Deutschen aus Russland, Spätaussiedlern und Vertriebenen beschäftigen und an deren Schicksal erinnern. Das Programm umfasst Kranzniederlegungen, Konzerte, Fachgespräche und kulturelle Begegnungen an zentralen Orten der Stadt.
Den Höhepunkt der Erinnerungswoche bildet die Gedenkveranstaltung am 28. August im Roten Rathaus. Auf der Veranstaltung werden der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, die Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kiziltepe, und die Ansprechperson für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene, Walter Gauks, sprechen. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung ist die Ausstellung „Deutsche in der Ukraine: Geschichte und Kultur“ zu sehen.
Kai Wegner, Regierende Bürgermeister von Berlin: „Mit der Berliner Erinnerungswoche machen wir das oft verdrängte Schicksal der Deutschen aus Russland, der Spätaussiedler und Vertriebenen sichtbar. Millionen Menschen erlebten Flucht, Vertreibung und Deportation, viele mussten ihr Zuhause für immer verlassen – auch in Berlin fanden sie eine neue Heimat und begannen einen Neuanfang. Diese Erinnerungswoche würdigt auf vielfältige Weise ihr Schicksal, gibt ihnen eine Stimme und zeigt zugleich, wie wichtig Erinnerung und Zusammenhalt für unsere Stadtgesellschaft heute sind.“
Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: „Weltweit verlieren Millionen Menschen ihre Heimat und suchen Schutz in anderen Ländern. Mit der Erinnerungswoche setzen wir ein Zeichen für Solidarität und gegen Ausgrenzung. Die Deutschen aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebenen leisten mit aktiver Kultur- und Integrationsarbeit einen wichtigen Beitrag für ein vielfältiges Stadtleben. Ihre Erinnerungen und Erfahrungen sind wertvoll und wir brauchen sie für eine solidarische Stadtgesellschaft.“
Walter Gauks, Ansprechperson für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene: „Diese Erinnerungswoche macht das Schicksal von Millionen von Menschen sichtbar. Heimatverlust, Flucht, Deportation und Entrechtung haben tiefe Spuren hinterlassen. Unser Auftrag ist es, die Geschichten dieser Menschen zu erzählen, in unsere Erinnerungskultur einzubetten und damit Brücken zu schlagen – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Aufbruch und Ankommen, Erinnerung und Teilhabe.“
Hintergrund:
Rund 150.000 Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und mindestens genauso viele Vertriebenen und ihre Nachkommen leben heute in Berlin. Mit der Einrichtung der Ansprechperson im Jahr 2024 hat das Land Berlin ein wichtiges Signal gesetzt, ihre Geschichte und Anliegen sichtbar zu machen. Die Erinnerungswoche rückt ein bislang oft verdrängtes Kapitel der europäischen Zeitgeschichte in den Fokus und stellt zugleich die Stimmen der Betroffenen und ihrer Nachkommen in den Mittelpunkt. Ziel ist es, durch die Aufarbeitung den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt zu stärken.
Fotoquellen: TP Presseagentur Berlin