Berliner Flughäfen durch Streik lahmgelegt.

Streik des Bodenpersonals in Tegel und Schönefeld.

Dem Warnstreikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sind am heutigen Mittwochmorgen die meisten Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld gefolgt. Der Flugbetrieb in Tegel und Schönefeld kam nahezu zum Erliegen. Der größte Teil der Flüge wurde gestrichen oder auf die Zeit nach Streikende verschoben.

„Offensichtlich hatten sich viele Passagiere auf den Warnstreik eingestellt und zeigten gegenüber den Streikenden viel Verständnis für die Aktion“, sagte Enrico Rümker, ver.di-Verhandlungsführer, heute früh in Berlin Tegel.

Anlass für den Warnstreik ist die Tarifrunde für die rund 2.000 Beschäftigten der Bodendienstleister in Tegel und Schönefeld. „Leider gibt es auch nach mehreren Verhandlungsrunden kein Ergebnis, daher soll mit dem heutigen Warnstreik ein deutliches Signal ausgesendet werden. Die sehr hohe Streikbereitschaft zeigt, dass die Situation ernst ist“, so Enrico Rümker.

ver.di fordert bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten Vergütungsverbesserungen von einem Euro pro Stunde. Ein Beschäftigter erhält zurzeit etwa 11,-€/Stunde. Entsprechend werden Tätigkeiten beim Laden, Checkin oder Vorfeldarbeiten wie Fahren von Abfertigungsfahrzeugen oder das Einwinken von Flugzeugen bezahlt. Zudem will ver.di erreichen, dass das Tarifsystem verbessert wird und Beschäftigte verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten erhalten.

In den vergangenen Jahren haben durch gestiegenes Fluggastaufkommen Arbeitsverdichtungen und Arbeitsbelastungen erheblich zugenommen. Ein großer Teil der Beschäftigten in den Bodenverkehrsunternehmen ist zudem teilzeitbeschäftigt. Damit verlagert der Arbeitgeber seine unternehmerischen Risiken auf die Beschäftigten, die nur voll arbeiten dürfen, wenn es die Auftragslage nach Ansicht der Arbeitgeber hergibt.

Der zurzeit geltende Tarifvertrag ist allgemeinverbindlich und muss von allen Firmen angewendet werden, die Bodenverkehrsdienstleistungen anbieten. Tätig sind neben der WISAG mit ihren Tochter- und Subunternehmen die Aeroground Berlin GmbH mit ihrem Tochterunternehmen HSD, die Swissport Gegenbauer, die Ground Solution Berlin GmbH und deren Tochterunternehmen und die Aviation Handling Service.

Die nächste Verhandlung zwischen ver.di und dem Allgemeinen Verband der Wirtschaft für Berlin und Brandenburg e.V. findet am 10. Februar 2017 statt.

Der heutige Warnstreik dauerte bis 11:00 Uhr an. Danach hat sich der Betrieb auf den beiden Berliner Flughäfen schrittweise wieder normalisiert.

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