Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Woche der Welthungerhilfe.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

eine Welt ohne Hunger: Zehn Jahre ist es her, dass sich die Vereinten Nationen dieses Ziel gesetzt haben. Bis 2030 soll es verwirklicht sein und wir dürfen auf dem Weg dorthin nicht scheitern – trotz aller Rückschläge, die es leider gibt. Heute leiden mehr als 700 Millionen Männer, Frauen und Kinder Hunger. Das ist fast jeder zehnte Mensch auf unserem Planeten.

Sie hungern, weil es Kriege und Konflikte in vielen Teilen der Welt unmöglich machen, Lebensmittel anzubauen und zu verteilen. Sie hungern, weil – als Folge der Klimaerwärmung – Dürren, Unwetter und Überschwemmungen immer häufiger Ernten vernichten und so Existenzen zerstören. Sie hungern auch, weil Nahrungsmittel verschwendet oder auf dem Weltmarkt unfair gehandelt werden. Aber es gibt auch Hoffnung. Wir können etwas tun, um Hunger wirksam zu bekämpfen. Wir haben es in der Hand!

Wie das konkret gelingen kann, zeigt ein Beispiel aus Sierra Leone, das mich sehr beeindruckt hat. Jedes vierte Kind in dem westafrikanischen Land ist chronisch unterernährt; fast jedes zehnte stirbt, bevor es ins Grundschulalter kommt. Auch dort verschärft der Klimawandel die Not vieler Bauern. Und wie in vielen Ländern des globalen Südens sind es vor allem Frauen und Mädchen, die in Sierra Leone unter den Folgen von Krisen, Missernten und Armut leiden.

Mädchen wie die zweijährige Wuya. Auch sie war mangelernährt. Ihre Eltern, Mary und Bockary Kamara, konnten sich meist nur eine einzige, karge Mahlzeit am Tag leisten: Reis mit Soße, kaum Vitamine. Mit Unterstützung der Deutschen Welthungerhilfe und ihrer Partnerorganisation MoPADA hat es die Familie geschafft, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu eröffnen. Das Ehepaar hat gelernt, wie es eigene und gesunde Lebensmittel anbauen und zubereiten kann: Mais, Okra, Paprika, Süßkartoffeln. Jetzt ist die Familie sogar in der Lage, mehr anzupflanzen, als sie selbst braucht. Sie kann die Überschüsse vor Ort verkaufen und sich so aus dem Teufelskreis von Armut und Verschuldung herausarbeiten. Das sind Geschichten, die uns Hoffnung geben können, und solche Geschichten gibt es viele – auch weil sich die Welthungerhilfe seit mehr als 60 Jahren dem Kampf gegen den Hunger verschrieben hat.

Um dem Traum einer besseren Welt, in der niemand mehr hungern muss, näher zu kommen, können auch Sie etwas tun. Deshalb bitte ich Sie: Unterstützen Sie die Welthungerhilfe mit Ihrer Spende. Herzlichen Dank!

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