Bundestagsgebäude wird nach Matthias Erzberger benannt.

„Ein Christlich-Sozialer der ersten Stunde wird geehrt.“

Das Bundestagsgebäude Unter den Linden 71 in Berlin wird nach dem Politiker Matthias Erzberger (1875 – 1921) benannt. Dazu erklärte heute der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Peter Weiß:

„Endlich wird einem der mutigsten und bedeutendsten Politiker der jüngeren deutschen Geschichte die entsprechende Ehrung zuteil. Am 23. Mai 2017, dem Tag des Grundgesetzes, wird in Berlin das Bundestagsgebäude Unter den Linden 71 nach Matthias Erzberger benannt.

Der 1875 in Buttenhausen (Württemberg) geborene Erzberger engagierte sich früh in den katholischen Arbeitervereinen und war 1899 an der Gründung Christlicher Gewerkschaften beteiligt. 1903 wurde Erzberger als damals jüngster Abgeordneter für die Zentrumspartei in den Reichstag gewählt. Im Oktober 1918 wurde er in der Regierung von Reichskanzler Prinz Max von Baden Staatssekretär. In dieser Funktion unterzeichnete er am 11. November 1918 den Waffenstillstand zur Beendigung des Ersten Weltkrieges. Im Januar 1919 wurde er in die Nationalversammlung der jungen deutschen Demokratie  gewählt und am 21. Juni desselben Jahres zum Reichsfinanzminister ernannt. Er setzte die grundlegendste Steuerreform in Deutschland durch, deren Grundzüge bis heute gelten.

Erzberger wurde zunehmend von rechter Hetzpropaganda verfolgt und am 26. August 1921 von zwei Angehörigen der rechtsradikalen Organisation Consul in Bad Griesbach im Schwarzwald ermordet. Er wurde so zum ersten Märtyrer der noch jungen deutschen Demokratie. Die Stadt Berlin bleibt aufgefordert, endlich auch eine Straße nach diesem bedeutenden Politiker zu benennen.“

Fotoquelle: By Bundesarchiv, Bild 146-1989-072-16 / Kerbs, Diethart / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5419492

 

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