Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer verlieh zum sechsten Mal den „Preis Bundeswehr und Gesellschaft“.

Am gestrigen Abend hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Preisverleihung „Preis Bundeswehr und Gesellschaft 2020“ vorgenommen.

Bedingt durch die zahlreichen Einschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie, konnte die jährlich stattfindende Zeremonie nicht wie üblich im Rahmen eines Festaktes stattfinden, sondern musste im kleinen Rahmen und in Form einer Videoübertragung (Livestream) durchgeführt werden. 

Die Laudatio für die Preisträger hat der langjährige Partner und Förderer des Preises Bundeswehr und Gesellschaft, Dr. Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund, gehalten.

Gerd Landsberg

Bei der Kooperationsveranstaltung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes wurden in diesem Jahr ausgezeichnet:

Sonderpreis Gebietskörperschaften (Ausland):

Stadt Évreux (FRA)

Kategorie Gebietskörperschaften:

Stadt Mayen

Kategorie Vereine:  Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e. V.

Kategorie Bildung und Kultur: NDR Info Redaktion Streitkräfte und Strategien

Kategorie Einzelpersonen:  Oberst a. D. Georg Schrenk

Stadt Evreux (FRA)

Bundeswehr und Gesellschaft heißt nicht unbedingt und zwingend „Bundeswehr und deutsche Gesellschaft“. Aufgrund der Zunahme von bi- und multinationalen Verwendungen deutscher Soldaten können auch ausländische Gemeinden beispielgebend für das Zusammenwachsen von Bundeswehr und Gesellschaft sein. Évreux ist dafür ein herausgehobenes Beispiel. 150 Soldaten und zivile Angehörige des deutsch-französischen Lufttransportverbandes werden in der französischen Stadt stationiert. Für viele von ihnen stellt sich die Frage, ob sie mit ihren Familien dauerhaft nach Frankreich verziehen sollen.  Évreux unternimmt vieles, um die deutschen Familien von einem Umzug zu überzeugen. Ein feierlicher Empfang der Gemeinde für die deutschen Familien gehörte genauso zu dem besonderen kommunalen Engagement wie die Vermittlung von Kontakten zwischen deutschen und französischen Familien, Sprachangebote für die Familien und der Versuch, schulische Angebote (auch in deutscher Sprache) zu machen. Ehemalige Unterkünfte der US-Streitkräfte sollen durch neue Wohnmöglichkeiten für die deutschen Familien ersetzt werden. Beispielgebend war auch das gemeinsame Gedenken an die Opfer der letzten Kriege, das im Rahmen eines Besuchs von deutschen Soldaten veranstaltet wurde.

Stadt Mayen

Der Eifelstandort Mayen ist beispielgebend für ein vorbildliches, aktiv gelebtes Miteinander zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Dieses spiegelt sich eindrucksvoll in zahlreichen offiziellen Veranstaltungen sowie im facettenreichen ehrenamtlichen Engagement der Mayener Bürgerinnen und Bürgern sowie Soldatinnen und Soldaten und den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wider. Die Patenschaft zwischen der Stadt Mayen und dem Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw) sowie mit dem Bundeswehr- Dienstleistungszentrum wird im besonderen Maße ihrer Definition gerecht, wonach Patenschaft „die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht“ bezeichnet.

Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e. V.

Die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin (ELB) ist eine militärgeschichtliche Sammlung des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe (TAusbZLw), die gerade wegen der Arbeit des Fördervereins einen hoch anerkannten, guten Ruf von überregionaler Bedeutung hat. Die Mitglieder des Fördervereins stammen aus der Mitte der Bevölkerung des Garnisonsortes Faßberg und der Region. Einige unter ihnen sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, hochrangige Vertreter aus Verwaltung, Jurisprudenz und Wirtschaft. Sie stellen der ELB die personellen, materiellen und vor allem finanziellen Ressourcen für den Betrieb, die Erhaltung und Weiterentwicklung der Ausstellung bereit. Der Förderverein für die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin e. V. verschafft der Bundeswehr am Standort Faßberg die fehlenden Ressourcen für den Betrieb der Erinnerungsstätte und stellt den Betrieb mit hingebungsvollem Engagement sicher.

NDR Info Redaktion Streitkräfte und Strategien

Die Sendereihe Streitkräfte und Strategien auf NDR Info setzt sich seit 50 Jahren kritisch mit aktuellen Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik auseinander. Die 30-minütige Sendung ist alle 14 Tage zu hören – jeweils in der geraden Woche am Sonnabend um 19.20 Uhr (Wiederholung: sonntags, 12.30 Uhr). Moderiert wird Streitkräfte und Strategien von NDR Info Redakteur Andreas Flocken, der seit 2001 vornehmlich auf die Bundeswehr und sicherheitspolitische Themen schaut. Diese Sendereihe zeichnet sich durch eine überaus konstruktive und objektive Begleitung der Bundeswehr in aktuellen Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik aus. Die Beiträge werden für ein breites, interessiertes Publikum verständlich aufgearbeitet und bieten eine fundierte Informationsquelle über das aktuelle sicherheitspolitische Zeitgeschehen im nationalen wie auch im internationalen Kontext.

Oberst a. D. Georg Schrenk

Oberst a. D. Georg Schrenk, ehemaliger Regimentskommandeur des Führungsunterstützungsregiments 29, hat sich bereits zu aktiver Zeit maßgeblich um die Integration von Soldaten in der Gesellschaft verdient gemacht. Nach Ausscheiden aus seiner aktiven Dienstzeit im Dezember 2009 hat er sich in beispielgebendem Maße gesellschaftlich aktiv betätigt. Er wurde Stadtrat und Vorsitzender im Pfarrgemeinderat und hat sich bei der Flüchtlingskrise sofort bereit erklärt, als Koordinator zu fungieren. Aus dieser ehrenamtlichen Tätigkeit ist der eingetragene Verein „Asyl/Migration Dillingen a. d. D.“ entstanden. Oberst a. D. Schrenk ist der 1. Vorsitzende dieses Vereins. Der eingetragene Verein unterstützt Flüchtlinge in täglichen Herausforderungen des Lebens im Rahmen der Nächstenliebe und fördert somit die Integration dieser in die Gesellschaft. Das Engagement von Oberst a. D. Schrenk ist herausragend und fördert das friedliche Zusammenleben zwischen Flüchtlingen, Bürgern des Kreises Dillingen a. d. Donau und den dort stationierten Soldaten.

Fotoquellen: Bundeswehr

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