Peking und Berlin verbindet eine intensive und langjährige Städtepartnerschaft, die im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Beide Städte haben insbesondere in den Bereichen Forschung, Innovation, Stadtentwicklung und Wirtschaft, aber auch im Sport und im Kulturbereich einen sich intensivierenden Austausch. So hatte Peking sich intensiv für die Überlassung der zwei Pandas, die seit letztem Jahr im Berliner Zoo sind, eingesetzt. Allgemein ist China für Berlin seit Jahren ein wichtiger Handelspartner.
Bei dem heutigen Besuch des Pekinger Oberbürgermeisters Chen Jining in der Partnerstadt Berlin ging es darum, diese Beziehungen noch weiter zu intensivieren und besonders im Bereich Forschung und Innovation Kooperationsmöglichkeiten auszuloten und gemeinsame Projekte anzugehen.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller: „Die seit vielen Jahren immer intensiver werdende Partnerschaft zwischen den beiden Städten basiert auf einem vertrauensvollen Austausch zu gemeinsamen Herausforderungen der beiden großen Städte und an vielen Stellen auch einer zunehmenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Daneben studieren viele junge Chinesinnen und Chinesen hier in Berlin und tragen so zum kulturellen Austausch bei.“
Im Gespräch der beiden Stadtoberhäupter wurden konkrete weitere Schritte erörtert, um chinesische Investoren für den Standort Berlin zu gewinnen. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop hatte erst im April eine Wirtschaftsrepräsentanz Berlins in China eröffnet.
Müller weiter: „Neben der erfreulichen Entwicklung in vielen Bereichen haben wir aber auch immer noch große Meinungsunterschiede in Fragen der Menschenrechte und der persönlichen Freiheitsrechte. Berlin steht wie kaum eine andere Stadt in Europa für Freiheit, kulturelle Vielfalt, Toleranz und Demokratie und hat dies gegenüber seiner Partnerstadt auch immer deutlich gemacht. Deshalb ist auch der Abbruch der Tournee der Berliner Schaubühne ein Thema, das angesprochen werden musste und bei dem wir unser Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht haben. Der Dialog auf Augenhöhe ist uns sehr wichtig – auch über unterschiedliche Sichtweisen auf Kultur und Freiheitsrechte des Einzelnen. Für uns sind Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und die Einhaltung von Menschenrechten ein hohes Gut und der Dialog darüber ist uns mit unseren chinesischen Freunden immer sehr wichtig.“
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