Das Drama um „NoNo Buddha“ im Berliner Franckepark.

Konkret geht es um ein Damwild-Gehege in Berlin, direkt hinter dem Rathaus Tempelhof. Letzte Woche berichteten diverse Berliner Medien darüber, incl. die Berliner Abendschau. Eines der Tiere hat sich in einem Seil verfangen und es bestand nach Ansicht der Berliner Aktivistin Christine Rabe akute Lebensgefahr für das Tier. Die zuständige Bezirksstadträtin versprach unverzügliche Abhilfe.

Eine solche sah sie in der Umsetzung der Tiere in ein anderes Gehege im Land Brandenburg. Nachdem „NoNo Buddha“ immer nicht von dem Seil befreit war, postete Christine Rabe auf Facebook:

„NoNo Buddha ist immer noch nicht von dem Seil befreit, und er hat sein Vertrauen auch zu mir verloren in Folge der Ereignisse seit dem 27.1.19. – Freitag war ich in der Kälte mit anderen den ganzen Tag damit befasst, dass NoNo Buddha geholfen wird. – Am 31.1. kam es zu einem kurzfristigen Dreh mittags und abends mit der Abendschau, siehe letzter Beitrag. – Die Bezirksstadträtin sprach auf der Einwohnerversammlung von einer Seilmanipulation, gab aber auf meine Nachfrage keine Auskunft dazu. – Es geht hier ans Eingemachte, und ich fürchte um NoNo Buddhas Leben, denn ich und auch andere Bürger sehen: Er ist verzweifelt und gibt in Zeitlupe auf. Die verantwortliche Bezirksstadträtin Frau Heiß meint, es geht ihm gut. – Ich habe nun eine Grippe und kann kaum zwei Meter gehen. – Der Preis ist zu hoch, den dieser Bezirk durch sein (Fehl)Verhalten fordert.“

Auch der für Bezirk Schöneberg-Tempelhof direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak (CDU), der sich direkt an die Bezirksstadträtin Christine Heiß (Grüne) wandte, sah Handlungsbedarf, seine „Petition“ blieb jedoch ohne Erfolg bzw. war nicht im Sinne von Christine Rabe, die das Damwild weiter im Tempelhofer Gehege sehen wollte.

Wir wandten daher selbst an die Bezirksstadträtin Heiß und erhielten gestern folgende Antwort:

„Die Situation des Hirschen zeigt überdeutlich, dass das Damtier-Gehege im Franckepark aus Sicht des Tierwohles nicht haltbar ist. Wir haben in der Einwohnerversammlung am 31.01.2019 und auch mehrfach zuvor in der Bezirksverordnetenversammlung sehr deutlich dargestellt, dass es sowohl wegen der Größe des Geheges, der Betreuungsmöglichkeiten, der mangelhaften Ausstattung des Geheges nicht möglich ist, die Tiere tierschutzgerecht zu halten und die Tiere vor menschlichem Fehlverhalten zu schützen. Aus Sicht des Bezirksamtes gibt es keine Alternative zur Umsiedlung. Dies wurde uns auch von der Landestierschutzbeauftragten bestätigt und wir sind aufgefordert, das Gehege schnellstmöglich aufzulösen. Die anwesende Vertreterin des Deutschen Tierschutzbundes hat diese Maßnahme aus Tierschutzgründen unterstützt.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass speziell dem Hirsch möglichst schonend geholfen werden kann – dazu gehört auch, dass die zwar verständliche, aber unnötige und falsche Panikmache einiger Anwohnender, aufhören muss. Es geht vielmehr darum,  Ruhe im Park einkehren zu lassen und es den Betreuern zu ermöglichen, an das Tier heranzukommen, um ihm zu helfen.

Das Tier steht unter tierärztlicher Beobachtung – es hat keine Verletzungen,  es frisst gut, verhält sich ruhig und ist in die Herde integriert – es sind keine Anzeichen fest zu stellen, aus denen zu schließen ist, dass es leidet.

Die vielfach geforderte Sedierung mit einem Gewehr kann und darf nur das allerletzte Mittel sein, da auch sie Risiken für das Tier und die Herde insgesamt bedeutet. Darüber hinaus ist eben nicht – wie vielfach behauptet wird – das Schießen mit einem Betäubungsgewehr, durch jeden Tierarzt möglich. Dazu bedarf es entsprechender Genehmigungen und einer großen Erfahrung, wie die Tiere in der Herde reagieren. Es gilt, jede Panik und daraus folgende Gefährdung aller Tiere der Herde zu vermeiden. Selbstverständlich haben wir eine „Notfall-Kette“ aufgebaut, falls sich die Situation des Tieres verschlechtern sollte, bevor das Seil entfernt ist. Dann können und werden wir kurzfristig eingreifen.“

Damwild_Einwohnerversammlung 31.01.2018

Christine Rabe heute nun traurig und enttäuscht auf Facebook:

„Heute Morgen wurden alle 11 Tiere umgesetzt. – Zuerst wurde NoNo Buddha betäubt, dann seine 10 Damen. – Nach Aussage von Zeugen, wurde eine Dame dabei schwer am Mund verletzt und blutete stark, ohne dass man sie versorgte, eine andere vorsätzlich bis zur Ohnmacht stranguliert. – Frau Heiß soll gelacht haben über die weinenden und verzweifelten Bürger und den Umsetzern Stullen serviert haben. – Ich war heute auch vor Ort ab 6.50 Uhr und bin selbst auch unter Schock. – Gestern erhielt ich anonym einen Hinweis zu der Umsetzung heute Morgen, und ich war gestern Abend bei NoNo Buddha und habe mich für diesen Ort verabschiedet von ihm und seinen Damen. – Noch ist das alles aber nicht zu Ende. – NoNo Buddha, bitte sei stark, ich komme Dich bald besuchen; bitte bleibe am Leben.“

Collage: TP Presseagentur Berlin

Ich bitte alle Menschen, die mich jetzt persönlich sprechen wollen um Verständnis, dass ich jetzt nicht jedem einzeln schildern kann, will und darf, was genau geschehen ist. – Meine Unterstützer sind zum Teil so schockiert, dass ich Angst um sie habe, und ich wende mich gerade an die Presse, um neues Unrecht und neue Unwahrheiten der Verantwortlichen aufzudecken.

Publiée par Christine Rabe sur Jeudi 7 février 2019

 

 

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