In einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montag in Berlin stellten Gregor Gysi, Spitzenkandidat der Linken in Berlin, und Jan van Aken, Vorsitzender und Spitzenkandidat der Partei Die Linke, ein Entlastungspaket vor. Während Normal- und Geringverdiener dadurch mehr Geld in der Tasche hätten, müssten Reiche sich auf höhere Steuern und Abgaben gefasst machen.
„Mit keiner anderen
Partei haben die Menschen am Ende des Monats so viel mehr Geld in der Tasche“,
erklärt Gregor Gysi mit Blick auf das am Montag vorgestellte Entlastungspaket
der Linken. Während Einkommen unter 16.800 Euro im Jahr steuerfrei bleiben
sollen, fordert Die Linke eine zweistufige Reichensteuer: Ab 260.533 Euro
Jahreseinkommen sollen 60 Prozent fällig werden, ab 1 Million Euro Jahreseinkommen
sogar 75 Prozent. „Wir entlasten alle Menschen, die weniger als 7.000 Euro
Netto im Monat verdienen“, betont Jan van Aken. Denn der Spitzensteuersatz von
53 Prozent würde erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 70.000 Euro fällig.
Die Linke will zudem die Wiedereinführung der Vermögensteuer und eine
Vermögensabgabe für extrem Reiche, die allein 310 Milliarden Euro bringen
könnte.
Das Konzept der Linken geht über reine Steuersenkungen hinaus. So soll der
Mindestlohn auf 15 Euro angehoben werden. Auch Renten und Bürgergeld sollen
steigen. Kita-Beiträge will Die Linke ganz abschaffen und dafür ein
kostenfreies Kita- und Schulessen einführen. Das Deutschlandticket soll
billiger werden und zukünftig nur noch 9 Euro kosten und für viele Gruppen (z.
B. Kinder) kostenfrei sein.
Entlastungen gibt es für die Mehrheit auch bei den Beiträgen für die Sozialversicherung: Die von der Linken geforderte Solidarische Kranken- und Pflegeversicherung sieht eine Senkung des Beitragssatzes von 17,1 auf 13,3 Prozent vor. Eine Pflegevollsicherung soll verhindern, dass Pflegeheime zu Armutsfallen werden. Die Idee: Alle sollen mit allen Einkommen einzahlen, damit die Beiträge für die Mehrheit sinken. Auch viele Mieterinnen und Mieter würden vom Paket profitieren. „Wir fordern einen bundesweiten Mietendeckel! Unser Ziel: Die Mietenexplosion beenden und rückgängig machen. In angespannten Wohnungsmärkten müssen besonders hohe Mieten abgesenkt werden“, so van Aken. Zudem soll die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel und Hygieneprodukte weg! „Der Staat muss nicht an den Grundbedürfnissen der Menschen mitverdienen“, unterstreicht van Aken.
„Unser Entlastungspaket bringt das Geld zurück ins echte Leben. Wir holen das Geld von Konten, auf denen es nur liegt, um sich für Reiche zu vermehren. Wir bringen es zu denen, die es wirklich brauchen. Wir wollen umverteilen, damit die Mehrheit mehr vom Leben hat“, sagt van Aken.
Fotoquellen: TP Presseagentur Berlin
