Die Anforderungen an den journalistischen Beruf seien gestiegen.

Unter dem Titel „Zurück in die Zukunft – Push the Button!“ diskutierten gestern rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Journalistentag in der ver.di-Bundesverwaltung in Berlin mit zahlreichen Expertinnen und Experten über das Thema journalistische Aus- und Weiterbildung. Geblickt wurde unter anderem darauf, welche Wege heute in die Redaktionen führen, welche Weiterbildung feste und freie Journalistinnen und Journalisten brauchen, aber auch, was zusätzlich zum journalistischen Handwerk nötig ist. In Workshops gehe es darum, wie Auskunftsrechte genutzt werden können, welche Social-Media-Tools bei der Arbeit hilfreich sind und wie freie Journalistinnen und Journalisten voneinander profitieren können.

„Wer das Vertrauen in den Journalismus und das journalistische Produkt stärken will, kommt um eine gute journalistische Aus- und Weiterbildung nicht herum“, erklärte Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), anlässlich des in Berlin stattfindenden 32. Journalistentages der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di.

Da die Refinanzierung journalistischer Produkte im digitalen Zeitalter äußerst schwierig geworden sei, sei auch die Währung Vertrauen im Wert gestiegen, so Werneke weiter. „Und Vertrauen basiert auf sauberem Handwerk, sprich sauberer Recherche und Umsetzung.“ Der Fall Claas Relotius beweise, dass dies auch gründlich schiefgehen könne. „Unabhängig von der kriminellen Energie, die hier am Werk war, muss man an den Strukturen ansetzen. Dazu gehört, den Befürchtungen von Whistleblowerinnen und Whistleblowern professionell nachzugehen, anstatt Druck auf sie auszuüben. Denkbar wäre eine Beschwerdestelle bei Verdachtsfällen im Journalismus.“

Zudem betonte Werneke, dass die Anforderungen an den journalistischen Beruf gestiegen seien. Die technischen Möglichkeiten und damit auch die Anforderungen an die Arbeit hätten sich vervielfacht, dies zeige das Beispiel trimedialer Produktionen. Die gestiegenen Anforderungen erforderten eine umfassende und solide Aus- und Weiterbildung fester und freier Journalistinnen und Journalisten.

 

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