„Ein Fehlalarm ist am Ende immer die bessere Nachricht.“

Im Rahmen eines Polizeieinsatzes kam es gestern Abend zu einer vorübergehenden Sperrung und Räumung des Breitscheidplatzes in Berlin-Charlottenburg im Umfeld der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Nach Angaben der Berliner Polizei bemerkten uniformierte Polizeikräfte gegen 18.45 Uhr zwei Männer, die sich „sehr zügig von dem derzeit am Breitscheidplatz stattfindenden Weihnachtsmarkt entfernten und hierbei andere Besucherinnen und Besucher des Marktes anrempelten sowie beiseitedrängten“. Die Polizeikräfte haben sich dann spontan dazu entschieden, die beiden Personen in der Tauentzienstraße zu überprüfen. Im Rahmen der Kontrolle hätten sich mehrere Erkenntnisse ergeben; so seien unter anderem bei einer Person zwischen Pass und Aufenthaltstitel Differenzen festgestellt worden, woraus sich Widersprüche zur tatsächlichen Identität ergeben hätten. Im Rahmen der Überprüfung sollen sich anfänglich Hinweise auf eine internationale Fahndung in islamistischem Kontext haben. Darüber hinaus hätten beide Männer einen „salafistischen Bezug“.

Die Feststellungen der Einsatzkräfte, die zur Überprüfung führten, die Erkenntnisse, die im Zuge der Kontrolle gewonnen wurden, sowie die „internationale Fahndung“ und die darin enthaltenen Hinweise hätten keine Alternative gelassen, als „vorsorglich unverzüglich zu handeln“. Aus Sicherheitsgründen und um eine in diesem Moment nicht auszuschließende Gefährdung der Menschen am Breitscheidplatz zu verhindern, wurden umgehend Absperrmaßnahmen eingeleitet, der Weihnachtsmarkt geschlossen und eine in der Gedächtniskirche laufende Veranstaltung unterbrochen. Polizistinnen und Polizisten sprachen Personen auf dem Breitscheidplatz an und wiesen diese an, den Platz zu verlassen. Im Anschluss begannen umfangreiche Suchmaßnahmen unter Einsatz von Sprengstoffspürhunden. Um 22.20 Uhr wurde die Suche beendet, ohne dass etwas Gefährliches gefunden wurde. Die beiden 21 und 24 Jahre alten Männer wurden nach abschließender Überprüfung ihrer Identität wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Bei dem Einsatz waren rund 250 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt.

Berlins Innensenator Andreas Geisel erklärte heute zum Polizeieinsatz auf dem Breitscheidplatz:

„Die Entscheidung der Polizei, den Breitscheidplatz zu räumen, war richtig. Im Vordergrund steht immer die Sicherheit in unserer Stadt. Die Einsatzkräfte müssen in kürzester Zeit wichtige Entscheidungen treffen. Sie tun dies professionell auf Grundlage der zum jeweiligen Zeitpunkt vorliegenden Informationen.  Der gestrige Einsatz zeigt, dass sich unsere Sicherheitsbehörden nicht im Routinemodus befinden und weiter wachsam sind. Der Einsatz zeigt auch: Die Polizei ist sensibilisiert, sie ist präsent und zu unserem Schutz in der Stadt unterwegs. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich bei den Einsatzkräften. Eines ist auch klar: Ein Fehlalarm ist am Ende immer die bessere Nachricht.“

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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