„Eine Aussöhnung kann nur mit einer nachhaltigen Erinnerungskultur gelingen“.

30. Jahrestag des Völkermords von Srebrenica.

Auch 30 Jahre nach Ende des Krieges und des Völkermordes von Srebrenica leugnet ein Teil der Menschen in Bosnien und Herzegowina sowie in den anderen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens die furchtbaren Verbrechen. In Srebrenica wurden mehr als 8.000 bosnische Muslime ermordet. Das Gedenken muss im kollektiven Bewusstsein behalten werden und die Aufarbeitung einsetzen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat anlässlich des internationalen Gedenktages an den Völkermord in Srebrenica ein Positionspapier verabschiedet und am heutigen 11. Juli 2025 findet auf ihre Initiative eine vereinte Debatte im Deutschen Bundestag statt.

Adis Ahmetović, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:

„Die Internationale Gemeinschaft muss den Völkermord von Srebrenica im kollektiven Bewusstsein behalten und sich dafür einsetzen, dass sich solche schweren Kriegsverbrechen nicht wiederholen. Wir sehen jedoch, dass das Land auch 30 Jahre nach dem Krieg innenpolitisch fragil ist, dazu geplagt von Korruption und ethnischer Spaltung. Nationalistische Kräfte wie Milorad Dodik arbeiten offen und vehement an der Schwächung staatlicher Strukturen. Darüber hinaus gehören Genozid-Leugnung und Glorifizierungen von Kriegsverbrechern zum Alltag.

Aufarbeitung des Geschehenen und gemeinsames Gedenken sind daher mit ein zentrales Fundament für ein friedliches Miteinander der Menschen. Eine Aussöhnung kann nur mit einer nachhaltigen Erinnerungskultur gelingen. Dies erfordert einen fakten- und wissenschaftsbasierten Aufarbeitungsprozess sowie unter anderem eine Stärkung der schulischen, universitären und politischen Bildung.

Beispielgebend ist das zivilgesellschaftliche Engagement von Frauen und Mädchen sowie der überlebenden Männer zur Aufarbeitung des Verbrechens und zur Aussöhnung. Leuchtendes Beispiel sind die Mütter von Srebrenica.“

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