Es wäre ein Treppenwitz, wenn ausgerechnet Orban zum Retter der Flüchtlingspolitik Merkels würde.

In einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff, dass es „die inhumane Behandlung der Menschen am Budapester Westbahnhof war, die 2015 zum Ansturm auf Deutschland geführt hat. Die deutsche Flüchtlingspolitik hat diese Menschen gerettet. Die humanitäre Geste der Kanzlerin war eine Antwort auf die dramatische Lage in Ungarn.“

Zum Empfang von Viktor Orbans beim Bundestagspräsidenten und der Kanzlerin sagte Graf Lambsdorff:

„Der Empfang Orbans durch Vertreter der Unionsparteien setzt ihre falsche Politik fort. Orbans Partei, die Fidesz, ist wie CDU und CSU Mitglied der Parteienfamilie der Europäischen Volkspartei (EVP). Die EVP hat große Verdienste um die europäische Einigung erworben, ihre Mitglieder müssen über jeden Zweifel an ihrer demokratischen Gesinnung erhaben sein. Orban aber entmachtet die Gerichte, knebelt die Presse und macht mit antisemitischen Parolen Wahlkampf. CDU und CSU sollten ihn nicht hofieren, sondern aus der EVP werfen.“

Des Weiteren sagte Graf Lambsdorff in dem Interview auf die Frage, ob die Bundesregierung bei der Begrenzung von Migration auf gute Beziehungen zu Orban verzichten könne:

„Orban hilft der Kanzlerin nicht aus der Patsche. Er will keine Flüchtlinge, das hat er klargemacht. Es wäre ja ein Treppenwitz, wenn ausgerechnet er jetzt zum Retter der Flüchtlingspolitik Merkels würde. Schließlich war die Situation in Ungarn 2015 der unmittelbare Auslöser der Migrationskrise hier bei uns.“

Fotoquelle: Lambsdorffdirekt.de

 

 

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