EU-Kommission schlägt Fangquoten für die Ostsee für 2017 vor.

Die Europäische Kommission hat heute ihren Vorschlag für die Fangquoten in der Ostsee für das Jahr 2017 vorgelegt. Auf Grundlage des mehrjährigen Fischereibewirtschaftungsplans sowie eines wissenschaftlichen Gutachtens schlägt sie danach eine Erhöhung der Fangmöglichkeiten für Hering in der westlichen und mittleren Ostsee und im Bottnischen Meerbusen, für Sprotte und Scholle sowie für Lachs im Hauptbecken der Ostsee vor. Parallel dazu sieht der Vorschlag eine Verringerung der Fangmengen für Hering im Golf von Riga und für Lachs im Finnischen Meerbusen vor.

„Eine nachhaltige europäische Fischerei ist eines der Kernziele der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU. Bei der Festsetzung der heute vorgeschlagenen Fangmöglichkeiten wurde diesem Ziel konsequent Rechnung getragen. Das sind gute Nachrichten für alle, die ein Interesse an gesunder Fischerei haben, in erster Linie die Fischer selbst“, so Kommissar Karmenu Vella, zuständig für Umwelt, maritime Angelegenheiten und Fischerei.

Bevor die Kommission ihre Vorschläge zu den Fangbeschränkungen für die übrigen beiden Bestände (Dorsch in der westlichen und östlichen Ostsee) unterbreitet, wird sie weitere Daten erheben.

Die wichtigste vorgeschlagene Erhöhung betrifft die Scholle, deren Fangmenge sich nach diesem Vorschlag um 95 Prozent erhöhen würde. Dies spiegele den guten Zustand des Bestands wieder, der seit 2008 ständig zugenommen hat. Die Erhöhung sei ferner darauf zurückzuführen, dass die Fischer ab 2017 alle Fänge von Scholle anlanden müssen, was dazu beitragen soll, die verschwenderische Rückwurfpraxis zu beenden.

In sozio-ökonomischer Hinsicht dürfte sich durch den Kommissionsvorschlag die Gesamtwirtschaftsleistung in der gesamten Ostsee verbessern, wenn auch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Flottensegmenten und Fischereien bestehen. Durch diesen Vorschlag könnten sich auf Ebene der Ostsee sowohl die Gewinne um 13 Mio. Euro als auch die Beschäftigung erhöhen, heißt es in einer Erklärung der EU-Kommission.

In diesem Jahr hat sich dem Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) zufolge der Bestand von Dorsch in der westlichen Ostsee offenbar nicht verbessert. Der Druck von Seiten des kommerziellen Fischfangs und der Freizeitfischerei sei nach wie vor hoch, und die bisherigen Maßnahmen hätten nicht die gewünschte Wirkung im Hinblick auf die Erholung der Bestände gezeitigt.

Die Kommission prüft gemeinsam mit nationalen Behörden und Interessenträgern, darunter Berufs- und Freizeitfischer, welche Schritte notwendig sind, damit dieser Bestand sich erholen kann und gleichzeitig die wirtschaftliche Lebensfähigkeit des Fischereisektors gesichert wird.

Quelle: Vertretung der EU-Kommission in Deutschland

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