„Fakt bleibt, dass keine Versicherung der Welt das Risiko einer Kernschmelze abdeckt“.

In Kürze jährt sich erstmals der Tag, an dem die letzten drei hiesigen Atomkraftwerke endgültig ihren Leistungsbetrieb eingestellt haben (15. April 2023) und Deutschland das Zeitalter der Atomkraftnutzung beendet hat. Aus diesem Anlass ein Statement von Bundesumweltministerin Steffi Lemke.

„Ein Jahr nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland bleibt festzuhalten: Der Atomausstieg ist ein Gewinn für unser Land. Gerade in unsicheren Zeiten können wir froh sein, dass wir unser Land im April 2023 mit dem Atomausstieg sicherer gemacht haben. Denn Atomkraft ist und bleibt eine Hochrisikotechnologie. Gerader dieser Aspekt jedoch kommt in den aktuellen Debatten regelmäßig zu kurz: Fakt bleibt, dass keine Versicherung der Welt das Risiko einer Kernschmelze abdeckt.

Ein Jahr nach dem Ausstieg zeigt sich jedoch auch eine zunehmende Diskrepanz in der politischen Debatte. Atomkraft wird von manchen als eine Art energiepolitische Heilsbringerin dargestellt. Wir erleben eine zunehmend realitätsferne Mythenbildung. Dergleichen hatten wir nach Fukushima eigentlich gemeinsam hinter uns gelassen. Es gab einen breiten Konsens, dass die Risiken der Atomkraft letztlich unbeherrschbar sind.

Realität ist, dass der Anteil der Atomkraft an der weltweiten Stromproduktion seit Jahren zurückgeht. AKW-Projekte verzögern und verteuern sich überall, oder sie werden gleich ganz storniert. Es spricht doch Bände, wenn nach all den Jahrzehnten immer noch nach öffentlichen Mitteln für eine Uralttechnik bzw. ihre vermeintliche Neuauflage gerufen wird. Traurige Realität ist auch, dass es in etlichen Ländern mit AKW kaum oder keine Fortschritte bei der Lösung des Atommüllproblems gibt.

Ich kann nur dazu aufrufen, dass wir uns wieder alle darauf besinnen, nach vorn zu blicken und die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraft in Deutschland sicher zu entsorgen. Diese Aufgabe ist groß genug und da stehen wir gemeinsam in der Verantwortung.“

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