„Frohe Ostern, du Weihnachtsmann“ – Dieter Kunzelmann wäre heute achtzig Jahre alt geworden.

Ein Kurz-Rückblick.

Am 14. Mai letzten Jahres starb der linksradikale Politaktivist, Kopf der terroristischen Gruppierung „Tupamaros West-Berlin“ und Abgeordnete der Berliner „Alternativen Liste“ (später Bündnis 90/Die Grünen), Dieter Kunzelmann.

Nach seiner Abgeordnetenzeit arbeitete er als Archivar in der Anwaltskanzlei von Hans-Christian Ströbele, dem späteren Bundestagsabgeordneten der Grünen.

Bekannt wurde Kunzelmann insbesondere durch die sog. von ihm im Jahre 1966 mitgegründete Kommune I um Uschi Obermaier, Rainer Langhans und Fritz Teufel.

In den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren machte er durch politische Stör-Aktionen und Eierwürfe von sich reden. So bewarf Kunzelmann am 11. Oktober 1993 den Dienstwagen des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU), beim Spatenstich am Potsdamer Platz mit einem Ei, wobei die Windschutzscheibe beschädigt wurde. Er kassierte dafür eine fünfmonatige Bewährungsstrafe.

Bei der im Dezember 1995 stattgefundenen Hauptverhandlung, bei der Diepgen als Zeuge geladen war, zerdrückte er diesem mit den Worten „Frohe Ostern, Du Weihnachtsmann“ ein rohes Ei auf dem Kopf.

Dafür kassierte er zwei Wochen Ordnungshaft und eine 6-monatige Freiheitsstrafe. Die erste Bewährungsstrafe wurde später widerrufen und beide Strafen zu einer Gesamtstrafe zusammengezogen.

Dem Haftantritt entzog er sich durch Flucht. 1998 inszenierte er durch eine Zeitungsanzeige seinen Suizid.

An seinem 60. Geburtstag tauchte er jedoch plötzlich wieder auf und trat die Haftstrafe an.

Bei seiner Entlassung im Mai 2000 drehte er sich vor dem Gefängnistor um und warf wegen offensichtlich erlittener psychischer Misshandlungen  während der Haft aus Protest drei Eier dagegen.

Ein Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus in Berlin am 9. November 1969 konnte ihm nicht nachgewiesen werden, obwohl sich auf einem Flugblatt eine linksradikale Gruppe mit den Namen „Schwarze Ratten/Tupamaros West-Berlin“ dazu bekannte, als deren Kopf Kunzelmann galt.

1987 stand er ebenfalls vor Gericht, weil er den Berliner Senat als eine „Kriminelle Vereinigung“ bezeichnet hatte. Er wurde jedoch freigesprochen.

Nach seiner Entlassung hatte ich die Gelegenheit ihn bei dem damaligen West-Berliner Sender „Radio 100“ vor 32 Jahren im Studio zu interviewen.

TP Presseagentur/DJ

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