Gauland ist unerträglich.

Zur Äußerung des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland, wonach der Nationalsozialismus nur ein „Vogelschiss“ in über 1000 Jahren deutscher Geschichte sei, erklärte heute die innenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Irene Mihalic, gegenüber der TP Presseagentur Berlin:

„Die Relativierung des Nationalsozialismus durch Gauland ist unerträglich. Das Kleinreden der Verbrechen der Nazis hat System bei der AfD, weil sie ihren Rassismus gerne verbreiten möchte, ohne sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen zu müssen. Ich sage deshalb umgekehrt: Die Geschichte der letzten tausend Jahre darf niemals erzählt werden, ohne die Nazi-Herrschaft angemessen zu thematisieren.“

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zu Alexander Gauland.

„Herr Gauland lässt mit einer solchen Aussage jegliche Fassade fallen. Das ist eine erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus. Es ist eine Schande dass solche Typen im Deutschen Bundestag sitzen.“

Die Stiftung Topographie des Terrors gegenüber der TP Presseagentur:

„Den Äußerungen von Bundespräsident Steinmeier, Bundestagspräsident Schäuble und dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland ist nichts hinzuzufügen.“

Dr. Detlef Garbe, Direktor der KZ Gedenkstätte Neuengamme, gegenüber der TP Presseagentur Berlin:

„Gerade in einer Zeit, in der in demokratischen Staaten selbstbezogene und rechtspopulistische Tendenzen und dementsprechende öffentliche Meinungsäußerungen an Boden gewinnen, wollen wir als KZ-Gedenkstätte eine kritische Auseinandersetzung mit den Folgen des Unrechts vermitteln und aufzeigen, welche Bedeutung die Auseinandersetzung mit der Geschichte für die Demokratie hat. Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist ein unverzichtbarer Bestandteil des demokratischen Selbstverständnisses der Bundesrepublik Deutschland. Die Bedeutung der Geschichte darf nicht relativiert werden. Wer in markigen Worten eine erinnerungspolitische Wende fordert, der bereitet einem neuen Nationalismus und der Wiederkehr von Leugnung und Relativierung den Weg. Es ist dementsprechend eine unserer Aufgaben, diesen Tendenzen etwas gegenüber zu stellen, verbindende Gemeinsamkeiten und kulturelle Vielfalt zu betonen und den internationalen Dialog zu fördern.“

Fotoquelle, Collage und Montage (Klingbeil): TP Presseagentur Berlin

Prof. Christoph Degenhardt zur Gauland-Äußerung am 04.06.2018

Schaltgespräch mit Prof. Christoph Degenhardt (Staatsrechtler, Universität Leipzig) zur Äußerung von Alexander Gauland (AfD-Fraktionsvorsitzender) beim Bundeskongress der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative.

Publiée par PHOENIX sur lundi 4 juin 2018

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