„Gegen die schiefe Bahn“.

Heute jährt sich der Todestag von Helmut Ziegner zum 15. Mal.

Helmut Ziegner engagierte sich bereits 1957 für soziale Zwecke unter anderem durch das Sammeln und weitergeben von Altkleidung.

Vor allem Anderen aber widmete er sich der Resozialisierung von Strafgefangenen, indem er diesen nach Haftentlassung Wohnraum und Arbeit gab. Hierfür gründete er mit seinem Privatvermögen kleine Zweckbetriebe wie z.B. eine Eisenbiegerei sowie ein Umzugsunternehmen.

Durch diese einfachen Maßnahmen durchbrach Helmut Ziegner zu einer Zeit, in der die Menschen der Nachkriegszeit von eigenen Sorgen geplagt waren, den Teufelskreis vieler Strafgefangener nach der Haftentlassung. Die Perspektivlosigkeit nach dem Verbüßen einer Haftstrafe keine Arbeit und keine Wohnung zu haben, führte einen Großteil der Haftentlassenen unweigerlich zurück auf die „schiefe Bahn“

und somit zur nächsten Haftstrafe.

Auch heute, 15 Jahre nachdem Helmut Ziegner 2006 verstorben ist, führt die von Ihm gegründete „Universal-Stiftung Helmut Ziegner“ im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung seine Arbeit fort und ermöglicht Strafgefangenen bereits in den Haftanstalten eine berufliche Qualifizierung oder einen Berufsabschluss.

Nach Haftentlassung können diese in den Übergangshäusern der Universal-Stiftung wohnen bis sich Ihr Leben durch eigenen Wohnraum und Arbeit soweit stabilisiert hat, um aus eigener Kraft wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Sollte einmal die Entlassung aus der Haft vor dem Berufsabschluss anstehen, können Haftentlassene ihre Ausbildung oder Umschulung in der Tochtergesellschaft „Helmut Ziegner Berufsbildung gGmbH“ vollenden.

Darüber hinaus engagiert sich die Universal-Stiftung bereits seit vielen Jahren um weitere soziale Themen wie z.B. die Bekämpfung der Wohnungslosigkeit sowie der Jugendhilfe.

Erinnerung an Helmut Ziegner.

„Wir sind kein Rechtsstaat, sondern ein Rechtsmittelstaat,

denn nur wer über das erforderliche Kapital verfügt,

die Rechtsmittel zu bezahlen, wird Recht bekommen“

Helmut Ziegner * 20.08.1921 – † 05.07.2006

Heute vor fünfzehn Jahren verstarb der Gründer und Stifter der „Universal-Stiftung Helmut Ziegner“, Helmut Ziegner, der in seiner Stiftungsurkunde vom 30.04.1957 Zweck und Ziel wie folgt formulierte:

„Bekämpfung der Vorurteile gegen Vorbestrafte in der Öffentlichkeit, der Eingliederung aus der Strafhaft Entlassener in die Allgemeinheit, der Beratung und Unterstützung, insbesondere bei der Beschaffung von Arbeitsverhältnissen, der Vorbereitung auf einen Beruf durch Ausbildung in stiftungseigenen Betrieben und der Aufnahme Gefährdeter und aus der Haft Entlassener in einem Jugendheim“.

Um Zweck und Ziel zu erreichen, brachte Helmut Ziegner nicht nur sein gesamtes persönliches Engagement ein, sondern auch sein gesamtes Vermögen. Fortan lebte er, der mehrfache Bundesverdienstkreuzträger, in einer 2-Zimmer Sozialbauwohnung am Bayernring 6a in Berlin Tempelhof. Zwei Anzüge, zwei Paar Schuhe, Bescheidenheit und jede Menge Visionen waren sein Rüstzeug, um seine Ideen Realität werden zu lassen.

Bereits neun Jahre später, im Jahre 1966, gründete Helmut Ziegner eine neue Gesellschaft, die UNIHELP Gesellschaft der Förderer und Freunde der „Universalstiftung Helmut Ziegner e. V.“, die maßgeblich an der Reform des Strafvollzugrechts mitwirkte.

Helmut Ziegner wurde mehrfach ausgezeichnet.

Um nur einige Ehrungen zu nennen:

– 1968 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

– 1974 Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

– 1977 Beccaria-Medaille der Deutschen Kriminologischen Gesellschaft

– 1981 Ernst-Reuter Plakette in Silber

– 1992 Großes Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Heute, fünfzehn Jahre nach Helmut Ziegners Tod -, leben seine Ideen, seine Visionen, aber auch seine Aphorismen weiter.

Fotoquelle: By MoSchle – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27292263

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