Grönemeyer gewinnt gegen „Bild“.

Das Oberlandesgericht Köln hat in einem Urteil festgestellt, dass „Bild“ in einem Paparazzi-Video einen Vorfall mit dem Sänger Herbert Grönemeyer „bewusst unvollständig“ dargestellt hat.

Der Videoclip war eine Delikatesse für ein Unterhaltungsportal wie Bild.de. Herbert Grönemeyer ist darin zu sehen, wie er mit einem Kameramann und einem Fotografen am Flughafen Köln/Bonn aneinander gerät. Grönemeyer wirkt wie ein Einmann-Feuerwerk, das plötzlich explodiert, nur weil eine Kamera vor ihm auftaucht.

Das Video ist vom Landgericht Köln verboten worden und wird bei „Bild“ nicht mehr gezeigt. Der Grund: Dass der Künstler zuvor schon auf der Rolltreppe und auf der Herrentoilette beobachtet wurde, die Paparazzi unvermittelt zu fotografieren begannen und Grönemeyer durch das Rufen von „Keine Bilder! Wir sind privat hier!“ deutlich zeigt, dass er nicht fotografiert werden möchte, wird in dem Film verschwiegen.

Doch „Bild“ wollte das Urteil nicht auf sich sitzen lassen und ging in Berufung. Das Ergebnis: Deutschlands größte Tageszeitung hat abermals…

Quelle und weiterlesen: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/herbert-groenemeyer-siegt-vor-gericht-gegen-die-bild-a-1145274.html

 

2 Antworten

  1. Das Medienunternehmen Axel Springer folgt nach eigenen An- und Vorgaben seit seiner Gründung klaren Unternehmensgrundsätzen, um vorgeblich seinen „gesellschafts-politischen Auftrag“ zu erfüllen.
    Diese Richtlinien binden alle Mitarbeiter und prägen somit deren journalistische Tätigkeit, wie man bei Grönemeyer sehen kann. Auf der Hauptversammlung wurden sie diese Woche noch einmal stark vereinfacht.
    Die „Grundsätze der Unternehmensführung“ legte Axel Springer bereits in den späten Sechzigern fest. Es war die Zeit, die die BILD wegen ihrer hetzerischen und gar mörderischen Schreibe in die Kritik brachte. Diese Unternehmensgrundsätze bilden eine klare Weltsicht ab, nach der Redakteure und Journalisten ihre Arbeit ausrichten müssen. Diese Richtlinien wurden mehrfach geändert, so nach der deutschen Wiedervereinigung und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.
    Zuletzt trug der Konzernvorsitzende Matthias Döpfner Anfang dieser Woche bei der Hauptversammlung eine Erneuerung vor. Döpfner meinte, man wolle eine Anpassung der fünf Grundsätze der Unternehmensführung beschließen und sie dadurch „etwas grundsätzlicher formulieren, damit sie international nachvollziehbarer werden.“
    Eine schwindelerregende Geschichte, mußte doch BILD immer wieder Fake News eingestehen und nicht zuletzt, wie jetzt bei Herrn Grönemeyer, auch noch gerichtlich bestätigt werden.
    Mehr darüber konnte man lesen bei: Erst berichten, dann recherchieren: BILD erfindet Frankfurter Silvester-Sexmob.
    Eines der größten Verlagshäuser Europas legt sich und seine Mitarbeiter nunmehr darauf fest, „für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa“, „für eine freie und soziale Marktwirtschaft“ und die klare Ablehnung des „politischen und religiösen Extremismus“ einzutreten. Weiterhin unterstützt der Verlag „das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel“. Womit wohl alles gesagt ist!
    Das nennt man: Vereinfachte Weltsicht und journalistischer Aktivismus.
    Der frühere Bild-Chef, Kai Diekmann, erwähnte mehrfach, dass Aktivismus und Journalismus durchaus zusammen funktionieren könnten. Diekmann ist Mitglied in mehreren transatlantischen Lobbygruppen wie dem Aspen Institut, der Deutschen Atlantischen Gesellschaft und der Atlantikbrücke. Der Partei AfD sagte er offen den Kampf an. Zudem hatte die BILD-Zeitung sich mehrfach öffentlich gegen Antisemitismus und Judenhass und für Toleranz ausgesprochen. In dem Zusammenhang bemängeln Kritiker jedoch oft, dass die Toleranz zwar für Juden gelte, umso weniger aber für Muslime oder Sinti und Roma.
    Fazit: „Hinter BILD steckt immer ein kluger Kopf.“ So jedenfalls das ehemalige Satire-Magazin „Pardon“, als es eine stilisierte BILD und dahinter einen Affenkopf zeigte.

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