Gute Zustellung braucht eben Weil.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat heute Vormittag in der Reihe „Arbeit und Dialog“ einen Arbeitseinsatz als Paketzusteller bei DHL in Hannover absolviert. Der Ministerpräsident sprach im Anschluss von einer interessanten aber auch anstrengenden Erfahrung: „Es ging im hannoverschen Stadtteil List Treppe rauf und runter – Pakete zustellen ist wirklich einer harter Job. Oftmals hat der Paketzusteller heute aber auch eine Funktion wie früher der Postbote – da wird an der Haustür auch mal ein kurzer Schnack gehalten. Diese persönlichen Begegnungen gehören zum schönen Teil der Arbeit.“

„In der Vorweihnachtszeit herrscht ‚Starkverkehr‘ bei den Paketzustelldiensten. Während in der Zustellbasis am Weidendamm in Hannover normalerweise pro Tag 8.000 Pakete sortiert, bearbeitet und verteilt werden, sind es rund um Weihnachten rund 12.000. Paketboten müssen Einzelsendungen von bis zu 31,5 Kilo ausliefern.

DHL zahlt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Tariflöhne, fast alle sind direkt beim Unternehmen angestellt und sozialversichert. Andere Paketunternehmen arbeiten fast ausschließlich mit Subunternehmern. Um die bei diesen Subunternehmen auftretenden Fälle von Ausbeutung und Lohndumping in Zukunft zu verhindern, hat der Bund unlängst auf Initiative Niedersachsens die sog. Nachunternehmerhaftung eingeführt. In Zukunft wird intensiver überprüft, ob überall für Paketboten Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden. Indirekt hat man damit eine bessere Kontrolle über die Lohn- und Arbeitsbedingungen. Auch hier sind Umgehungen über Beauftragungen im Ausland möglich. „Der nächste Schritt“, so Weil, „muss meines Erachtens ein branchenspezifischen Mindestlohn sein.“

Weil weiter: „Besonders interessant fand ich das Projekt ‚Urbane Logistik‘. Darin haben sich DHL, die Stadt Hannover, Leibnitz Universität und TU Braunschweig, VWN, die Enercity AG und das Land Niedersachsen zusammengetan, um CO2 zu reduzieren. Gemeinsam wird darüber nachgedacht und berechnet, wie Verkehrsströme besser koordiniert und organisiert werden können, um Straßenverkehr generell und das Parken in zweiter Reihe im Besonderen zu reduzieren.“

In der DHL-Niederlassung Hannover sind rund 600 elektrobetriebene Zustellfahrzeuge unterwegs. Mit 100 % Ökostrom werden Paketsendungen ausgefahren. In Hannover Linden werden im Rahmen des Projektes Urbane Logistik zusätzlich Lastenräder eingesetzt, sog. Trikes, mit denen Briefe und kleine Pakete verteilt werden. In dem eng bebauten Linden gibt es auch nur für Elektrofahrzeuge reservierte Halte- und Ladebuchten, von denen aus zu Fuß mit der Sackkarre Pakete ausgetragen werden.

Hier ein Link zu einem Statement des Ministerpräsidenten nach seinem Arbeitseinsatz als Audiodatei:

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