Hamburg trauert um Hark Bohm.

Brosda: „Für mich ist der deutsche Film der letzten Jahrzehnte ohne Hark Bohm nicht denkbar“.

Der große Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Produzent und ehemalige Hochschullehrer Hark Bohm ist heute im Alter von 86 Jahren in Hamburg gestorben. Er schuf bahnbrechende Filme wie „Nordsee ist Mordsee“ oder „Yasemin“. Als Mitbegründer des Filmbüros Hamburg sowie des Filmfestes Hamburg prägte er den Filmstandort Hamburg maßgeblich. 1993 gründete er an der Universität Hamburg das Filmstudium Hamburg, wo er auch eine Professur innehatte. Heute ist der Studiengang in die Hamburg Media School integriert. Zuletzt verfilmte sein Schüler Fatih Akin mit „Amrum“ das frühe Leben Hark Bohms für das sie gemeinsam das Drehbuch geschrieben haben.

Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Senator für Kultur und Medien: „Hark Bohm war ein Meister darin, im scheinbar Alltäglichen die wirklich großen Geschichten zu finden. Oft zeigten seine Filme Menschen, die in einer unwirtlichen Moderne um ihren Platz kämpfen. Aus der enormen Spannung zwischen Härte und Sensibilität schuf er große Kinokunst. Für mich ist der deutsche Film der letzten Jahrzehnte ohne Hark Bohm nicht denkbar. Darüber hinaus prägte Hark Bohm die Filmstadt Hamburg mit Charakter und Charisma. Viele Institutionen – von Filmförderung über Filmfest bis zum Filmstudium – gehen auf seine Initiative zurück. Hark Bohm hat sich um den Film und um Hamburg verdient gemacht. Mit leidenschaftlicher Vernunft sah er den Film als eine Möglichkeit, soziale Gegenwart zu zeigen, um menschliche Zukunft denkbar zu machen. Neben aller Trauer bin ich am heutigen Tag auch dankbar für dieses große Werk. Es wird lange bleiben. In Gedanken bin ich bei seiner Familie und seinen Freunden.“

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