„Hamburger Erklärung“ zur Stärkung der Presse- und Meinungsfreiheit unterzeichnet.

Mediendialog Hamburg 2024 diskutiert über die Rolle der Medien zur Stärkung der demokratischen Resilienz der Gesellschaft . 

Im 75. Jahr des Grundgesetzes und mit richtungsweisenden Wahlen in Deutschland, Europa und den USA steht beim Hamburger Mediendialog Grundsätzliches zur Debatte: Wie lässt sich die demokratische Resilienz der Gesellschaft stärken – und welche Rolle spielen die Medien dabei? Darüber diskutieren heute die rund 350 Gäste aus den Medien-, Digital- und Kreativbranchen im Rathaus. Der Senatsempfang kann ab 18:00 Uhr unter www.hamburg.de/mediendialog im Livestream verfolgt werden. Ein gemeinsames Bekenntnis zur Stärkung der Presse- und Meinungsfreiheit wurde heute mit der „Hamburger Erklärung“ der Initiative #UseTheNews von Mediensenator Dr. Carsten Brosda und hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern führender deutscher Medienhäuser unterzeichnet. Angesichts der Gefahren durch Desinformation fordern sie darin größere Anstrengungen, die im Grundgesetz garantierte Presse- und Meinungsfreiheit zu stärken.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher eröffnet den traditionellen Senatsempfang zum Mediendialog im Festsaal des Rathauses: „Der Mediendialog Hamburg ist ein Forum der deutschen Medienbranche, um über wirtschaftliche Entwicklungen, technische Innovationen und die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Medien und Gesellschaft zu sprechen. Im 75. Jahr des Grundgesetzes widmet sich der Mediendialog der Resilienz unseres demokratischen Systems, das durch Populismus und rechte Aktivitäten unter Druck gesetzt wird. Freiheit und Demokratie können nicht allein von Gesetzen und Gerichten gesichert werden. Sie leben durch das Engagement und die Haltung der Bürgerinnen und Bürger. Medien sind das Fundament für den demokratischen Diskurs, mit gesicherten Informationen, journalistischer Einordnung und Meinungsvielfalt.“

Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda: „Zusammenhalt und Zusammenhang einer vielfältigen und offenen Gesellschaft entstehen in öffentlicher Kommunikation. Deswegen tragen Medien und Journalismus besondere Verantwortung. Sie ermöglichen und vermitteln das Gespräch zwischen unterschiedlichen Ansichten und Meinungen. Und sie informieren über das, was alle wissen müssen, um kompetent mitentscheiden zu können. Mit der ‚Hamburger Erklärung‘ bekennen sich die führenden deutschen Medienhäuser zu ihrer gemeinsamen Verantwortung im Kampf gegen demokratiefeindliche Desinformation und Hetze. Das ist ein wichtiges Signal! Auch 75 Jahre nach seiner Verkündung braucht unser Grundgesetz Menschen, die Lust haben auf eine faire demokratische Auseinandersetzung in aller Öffentlichkeit.“

Die Keynote beim Senatsempfang hält Prof. Steffen Mau, dessen groß angelegte Studie zu aktuellen Konflikten und der Frage, wie gespalten unsere Gesellschaft wirklich ist, unter dem Titel „Triggerpunkte“ ein Bestseller wurde. Ein zentraler Befund: „Nicht die Gesellschaft spaltet sich, sondern die Außenbezirke der Meinungslandschaften beschallen zunehmend das viel größere Zentrum.“ Der Soziologe diskutiert anschließend mit Senator Dr. Carsten Brosda und der ZEIT-Journalistin Anne Hähnig. TV-Journalistin Pinar Atalay (RTL) moderiert die Runde.

Gemeinsam gegen Desinformation: „Hamburger Erklärung“ der Initiative #UseTheNews

Dass auch Agenturen, Verlage und Redaktionen sich stärker engagieren und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, zeigt die am Rande des Mediendialogs veröffentlichte Erklärung von #UseTheNews. Die bundesweite Nachrichtenkompetenzinitiative wird getragen von der dpa und einer Vielzahl von Medienhäusern und Institutionen, darunter die Behörde für Kultur und Medien. Julia Becker (Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe), Senator Carsten Brosda, Kai Gniffke (ARD-Vorsitzender und SWR-Intendant) und Peter Kropsch (Geschäftsführer dpa) unterzeichneten die „Hamburger Erklärung“ heute stellvertretend für das Kuratorium von #UseTheNews. Sie erklären darin ihren Willen, sich für Meinungsfreiheit und -vielfalt einzusetzen, Medienkompetenz zu stärken, das Vertrauen in professionelle Nachrichten zu verbessern und neue Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen. Gleichzeitig fordern sie von der Politik mehr Anstrengungen bei der digitalen Bildung sowie bei der Regulierung digitaler Plattformen und Künstlicher Intelligenz. Die wirtschaftlichen Grundlagen redaktioneller Medienangebote müssten gesichert werden.

Die Hamburger Erklärung und ein Foto von der Unterzeichnung finden Sie hier https://www.usethenews.de/de/hamburger-erklaerung.

Begleitend zum Mediendialog fand auch das New Leaders‘ Forum für junge Managerinnen und Manager aus der Medienbranche statt. Die Runde diskutierte den Umgang mit TikTok in der Medien- und Kreativwirtschaft.

Auch bei der Mediendialog-Konferenz am Folgetag steht die Stärkung demokratischer Resilienz im Mittelpunkt. Die führenden Verantwortlichen der deutschen Medien- und Kommunikationsbranche diskutieren mit dem Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Senator Dr. Carsten Brosda zudem über die Auswirkungen der neuesten KI-Entwicklungen auf die Finanzierung von Medieninhalten. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind führende Köpfe der Medien- und Digitalwirtschaft wie der ARD-Vorsitzende Prof. Kai Gniffke, der Vice President Deutschland & Zentraleuropa von Google, Philipp Justus, ZEIT-Geschäftsführer Dr. Rainer Esser, der ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets sowie die CEO von New Work, Petra von Strombeck.

Fotoquelle: Georg Wendt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*