„Ich habe eine Mannschaft gehabt, die alles akzeptiert hat“.

Der 1. FC Union Berlin setzte sich am letzten Spieltag mit achtem Heim-Sieg in Folge im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei gegen Aufsteiger und Tabellenführer, den  FC Freiburg, engagiert durch.

Freiburg kann’s egal sein, der Aufstieg wurde bereits drei Spieltage vor Saisonende perfekt gemacht. Dennoch hätte der Sportclub aus dem Breisgau am Pfingstsonntag noch ein i-Tüpfelchen auf seine gelungene Saison setzen können, in der nach dem bitteren Abstieg im letzten Jahr der Wiederaufstieg schon am 32. Spieltag vorzeitig gelang.

Der 1. FC Union, der weder etwas zu gewinnen noch zu verlieren hatte – außer vielleicht eine Herabstufung in der Fernsehgeldtabelle -, war in der ersten Halbzeit gegenüber den Freiburgern, die diese Halbzeit deutlich dominierten (gute Technik, Pfostenschuss), eher noch ein, wenn auch ein besserer Trainingspartner für die Breisgauer. In der zweiten Hälfte setzten dann die „Eisernen“ aber die entscheidenden Akzente. Mit Toren von Adrian Nikci (66. Minute) und Christopher Quiring (78. Minute), wurde dem FC Freiburg im Zwölf-Minuten-Takt klar gemacht, dass in einem Fußballspiel nicht nur die bessere Technik, vielmehr der eiserne Wille und eine geballte Hausmacht eine moralische Wende bringen können. Zwar gelang den Freiburgern durch Marc-Oliver Kempf noch der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit, doch auch wenn diese acht Minuten dauerte, war Union Berlin der geglückte Sieg nicht mehr zu nehmen.

„Herzlichen Glückwunsch an Freiburg zum völlig verdienten Aufstieg. Heute sind wir gegen starke Freiburger die Meter gegangen, die wir gehen mussten. Im zweiten Abschnitt war bei uns dann einfach der große Wille zu sehen, dieses Spiel zu gewinnen. Wir waren dann in der zweiten Hälfte den Tick besser und haben die Tore gemacht“, zollte der Trainer von Union Berlin, André Hofschneider, nach dem Spiel in der Pressekonferenz den Freiburgern den verdienten Respekt.

Auf die Frage der TP Presseagentur Berlin, ob der FC Freiburg nicht nur verdient Meister geworden ist, sondern auch zu Recht gegen Union Berlin verloren habe, antwortete der angesprochene Trainer der Freiburger, Christian Streich: „Spiele sind eng, Wir haben die letzten zehn, zwölf Spiele…, zwei, drei waren auf jeden Fall dabei, da haben wir verdient verloren. Wir haben ein paar Mal Glück gehabt dieses Jahr, was ziemlich furchtbar ist irgendwie. Lassen wir es einfach so stehen: Der Sieg von Union war verdient.“

Ebenfalls auf die Frage der TP Presseagentur, warum er trotz des Abstieges im letzten Jahr Trainer geblieben ist, obwohl sich nach Abstiegen meistens das Trainerkarussell drehe, gab Streich eine äußerst bewegende Antwort: „21 Jahre bin ich jetzt dort, habe mich auch viele Jahre bemüht. Wenn sie jetzt gesagt hätten, jetzt bist du abgestiegen, jetzt kannst du abhauen, dann würde ich sagen, hätte mich das auch getroffen und hätte mich auch ein bissel verwundert. Nicht anders sind wir in Freiburg als andere auch. Aber es war kein Thema. Wir sind heim gekommen aus Hannover, ich war am Boden zerstört, ich habe es kaum in die Kabine geschafft … körperlich und mental… Es waren furchtbare zwei Wochen. Danach habe ich mich aber vorbereiten können. Es war klar, dass so etwas passiert. In Freiburg standen vierhundert Leute nachts und haben uns getröstet. Ich bin unendlich dankbar… Ich habe eine Mannschaft gehabt, die alles akzeptiert hat, was ich gemacht hab‘… Deswegen sind wir aufgestiegen.“

Endgültig abgestiegen sind der SC Paderborn sowie der FSV Frankfurt. Der MSV Duisburg kann noch gegen die Würzburger Kickers den Klassenerhalt in der 2. Liga schaffen.

TP Berlin/dj

Foto: TP Berlin

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