Insolvenzeröffnungsverfahren der Germania Fluggesellschaft mbH, Germania Technik Brandenburg GmbH und Germania Flugdienste GmbH.

Insolvenzeröffnungsverfahren der Germania Fluggesellschaft mbH, Germania Technik Brandenburg GmbH und Germania Flugdienste GmbH.

Jeweils gestern, am 4. Februar 2019, haben folgende Gesellschaften beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen beantragt:

Germania Fluggesellschaft mbH, Aktenzeichen 36g IN 759/19,

Germania Technik Brandenburg GmbH, Aktenzeichen 36g IN 760/19,

Germania Flugdienste GmbH, Aktenzeichen 36g IN 761/19.

Jeweils mit Beschluss vom heutigen Tag, 5. Februar 2019, hat das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg in allen drei Verfahren die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und jeweils Herrn Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg, Berlin, als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Amtsgericht Charlottenburg:

Aktenzeichen 36g IN 759/19 betreffend Germania Fluggesellschaft mbH,

Aktenzeichen 36g IN 760/19 betreffend Germania Technik Brandenburg GmbH,

Aktenzeichen 36g IN 761/19 betreffend Germania Flugdienste GmbH,

jeweils Beschlüsse vom 5. Februar 2019.

ver.di bedauert Einstellung des Flugbetriebs der Germania und die Folgen für die Beschäftigten.

„Wir bedauern außerordentlich, dass die Germania Insolvenz angemeldet und den Flugbetrieb eingestellt hat, insbesondere für die Beschäftigten und ihre Familien“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Es sei tragisch, dass keine andere Lösung für das Unternehmen und damit für die Sicherung der rund 1150 Arbeitsplätze gefunden wurde. „Die Crews haben trotz der Turbulenzen den vollen Einsatz gezeigt und dürfen jetzt nicht allein gelassen werden.“

Nach Air Berlin sei nun ein weiteres deutsches Luftfahrtunternehmen in die Pleite gerutscht. Eine Ursache für die Marktverschiebungen sei der ruinöse Wettbewerb und der damit erzeugte Druck auf die Luftverkehrsbranche. Billige Tickets und der ständige Unterbietungswettbewerb gingen eindeutig zulasten der Beschäftigten, die in vielen Fällen unter schwierigen Arbeitsbedingungen tätig sind und häufig nicht gerecht entlohnt werden. Wie Easyjet, Ryanair und Eurowings habe auch Germania versucht, von der Air Berlin Insolvenz zu profitieren. Aufgrund des schwachen Finanzpolsters habe sich Germania jedoch übernommen und sei mit dem veränderten Geschäftsmodell gescheitert.

Es gebe bei Germania keine Tarifverträge und keine Betriebsratsstrukturen, so dass die Gewerkschaft nicht in das Insolvenzverfahren involviert sei. Leider ist Germania in der Branche kein Einzelfall, auch andere Gesellschaften wenden keine Tarifverträge an und verwehren den Beschäftigten die ihnen gesetzlich zustehenden Mitbestimmungsrechte und die Wahl von Betriebsräten.

Behle wies jedoch darauf hin, dass die ver.di-Mitglieder bei Germania selbstverständlich Beratungen durch die Gewerkschaft in Anspruch nehmen könnten und sicherte ihnen rechtliche Unterstützung zu.

Fotoquelle: https://flickr.com/photos/130961247@N06/30598083864

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