Jürgen Todenhöfers Bericht aus Nordkorea.

Liebe Freunde, seit diesem Wochenende sind Freddy und ich aus Nordkorea zurück. MEIN ERSTES FAZIT HIER IM VIDEO. Aufgenommen in Nordkorea.Plant Nordkoreas "Oberster Führer" Kim Jong Un einen Nuklearkrieg? Mein Eindruck nach 9 Tagen Nordkorea und intensiven politischen Gesprächen: Das Regime in Pjöngjang überdeckt mit seinem Macho-Gehabe in erster Linie seine fast paranoide Angst, ein ähnliches Schicksal zu erleiden, wie der Irak Saddam Husseins, der, nachdem er unter internationaler Kontrolle abgerüstet hatte, von den USA gnadenlos überfallen wurde. Nordkorea fühlt sich von den USA bedroht: durch deren regelmäßige Landemanöver und durch die massive Aufrüstung Südkoreas. Der Tiger Nordkorea faucht die USA nicht aus Angriffslust an, sondern aus Furcht. So wie ein Igel mit seinen aufgestellten Stacheln nicht angreifen, sondern abschrecken will, plant auch Nordkorea nicht, seine Atomwaffen gegen andere präventiv einzusetzen. Nordkorea will allerdings jedem Angreifer klarmachen, dass er einen Überfall mit unzähligen Toten bezahlen müsste. Doch das ist ein Spiel mit dem Feuer. Von beiden Seiten. Die Lage ist sehr ernst. Nur durch Verhandlungen lässt sich verhindern, dass aus der Koreakrise durch militärische Fehleinschätzungen ein nuklearer Schlagabtausch wird, der die Welt in ihren Grundfesten erschüttern würde. Wir sollten alles tun, damit das gegenseitige Säbelrasseln beendet wird und es zu direkten Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea kommt. Auch in Asien kommt man mit kluger und entschlossener Entspannungspolitik weiter als mit militärischen Abenteuern. Euer JTPS: Einen ausführlichen Reisebericht findet Ihr am Donnerstag im neuen "FREITAG".

Publié par Jürgen Todenhöfer sur lundi 10 juillet 2017

Liebe Freunde, seit diesem Wochenende sind Freddy und ich aus Nordkorea zurück. MEIN ERSTES FAZIT HIER IM VIDEO. Aufgenommen in Nordkorea.

Plant Nordkoreas „Oberster Führer“ Kim Jong Un einen Nuklearkrieg? Mein Eindruck nach 9 Tagen Nordkorea und intensiven politischen Gesprächen: Das Regime in Pjöngjang überdeckt mit seinem Macho-Gehabe in erster Linie seine fast paranoide Angst, ein ähnliches Schicksal zu erleiden, wie der Irak Saddam Husseins, der, nachdem er unter internationaler Kontrolle abgerüstet hatte, von den USA gnadenlos überfallen wurde. Nordkorea fühlt sich von den USA bedroht: durch deren regelmäßige Landemanöver und durch die massive Aufrüstung Südkoreas.

Der Tiger Nordkorea faucht die USA nicht aus Angriffslust an, sondern aus Furcht. So wie ein Igel mit seinen aufgestellten Stacheln nicht angreifen, sondern abschrecken will, plant auch Nordkorea nicht, seine Atomwaffen gegen andere präventiv einzusetzen. Nordkorea will allerdings jedem Angreifer klarmachen, dass er einen Überfall mit unzähligen Toten bezahlen müsste.

Doch das ist ein Spiel mit dem Feuer. Von beiden Seiten. Die Lage ist sehr ernst. Nur durch Verhandlungen lässt sich verhindern, dass aus der Koreakrise durch militärische Fehleinschätzungen ein nuklearer Schlagabtausch wird, der die Welt in ihren Grundfesten erschüttern würde. Wir sollten alles tun, damit das gegenseitige Säbelrasseln beendet wird und es zu direkten Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea kommt. Auch in Asien kommt man mit kluger und entschlossener Entspannungspolitik weiter als mit militärischen Abenteuern. Euer JT

PS: Einen ausführlichen Reisebericht findet Ihr am Donnerstag im neuen „FREITAG“.

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Eine Antwort

  1. Nordkorea braucht vorerst keine Bedenken zu haben!
    Perry, ein Ex-Gouverneur von Texas, hatte im Wahlkampf sogar verkündet, das Energieministerium abschaffen zu wollen. Medienberichten zufolge war er nun schockiert, dass er auch für die Nuklearwaffen verantwortlich ist: Zwei Drittel seines 30-Milliarden-Dollar-Haushalts entfallen auf deren Schutz und Instandhaltung – darunter die konstante Überwachung des Uran- und Plutonium-Materials, damit es nicht in falsche Hände gerät. Perrys Vorgänger Ernest Moniz, ein Atomphysiker, hatte sich nach Trumps Wahl angeboten, die komplexe Materie ordentlich zu übergeben. Doch die neue Regierung war daran nicht interessiert und feuerte einen Großteil der Belegschaft. Bis heute sind viele Ministeriumsstellen verwaist – darunter in der Atomwaffen-Abteilung.

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