„Kein Grund zur Panik, aber Grund zur Vorsicht.“

Zwei Affenpocken-Fälle in Berlin bestätigt – Vorbereitungen in Berlin sind getroffen.

In Berlin wurden zwei Fälle von Affenpocken bestätigt. Es ist aber davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen eventuell noch weitere Infektionen registriert werden. Der Zustand der Patient:innen ist stabil. Die Ermittlungen zu Kontaktpersonen laufen. Diese werden aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert. Ob es sich um den west- oder zentralafrikanischen Virusstamm handelt, wird eine laufende Sequenzierung ergeben.

Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote: „Wir stehen mit den Gesundheitsämtern, dem RKI, der Charité und dem Bundesgesundheitsministerium in engem Austausch, um die Berliner Bevölkerung bestmöglich vor dem Affenpockenvirus zu schützen. Es besteht kein Grund zur Panik, aber Grund zur Vorsicht, da viele wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheit noch vorläufig sind, weil sie so selten ist. Expert:innen gehen jedoch davon aus, dass wir keine neue Pandemie fürchten müssen. Wir müssen jetzt aber schnell und konsequent handeln, um Infektionsfälle zu erkennen und einzudämmen.“

Univ.-Prof. Dr. med. Leif Erik Sander, Klinikdirektor Infektiologie der Charité: „Die Dynamik des aktuellen Affenpockenausbruchs ist ungewöhnlich und muss daher sehr ernst genommen werden, bis die Infektionsketten und Übertragungswege besser charakterisiert und effektiv unterbrochen wurden. Wir beobachten bislang eine disproportionale Häufung der Affenpockeninfektionen unter Männern, insbesondere nach Sexualkontakt zu anderen Männern. Da die Infektion durch engen Hautkontakt und möglicherweise auch über Schleimhautkontakt und Tröpfchen übertragen wird, empfehle ich aktuell besondere Vorsicht und Vermeidung von engen ungeschützten Kontakten mit unbekannten Personen. Insbesondere wenn typische Krankheitssymptome bestehen, sollte man Kontakte beschränken und sich rasch in ärztliche Behandlung begeben. Die Charité ist auf die Behandlung von Infizierten vorbereitet und arbeitet eng mit dem RKI und dem öffentlichen Gesundheitsdienst zusammen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*