Kirche müsse in Missbrauchsfällen Null-Toleranz-Politik verfolgen.

Zur Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz

MHG-Studie-gesamt

erklärte heute der religionspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag Dr. Stefan Ruppert:

„Die katholische Kirche muss jetzt zeigen, dass sie in Fällen sexuellen Missbrauchs konsequent eine Null-Toleranz-Politik verfolgt. Die Studie ist ein wichtiger erster Schritt, um die entsetzlichen Geschehnisse aufzuklären. Damit allein ist es aber nicht getan: Die Entschädigung der Opfer muss seitens der katholischen Kirche weiterhin konsequent vorangetrieben werden, auch wenn diese selbstverständlich nicht das Leid vergessen machen kann.

Die Studie zeigt auch, dass es sich um ein anhaltendes Problem und strukturelles Versagen von dramatischem Ausmaß handelt. Es müssen daher auch die notwendigen Konsequenzen gezogen werden, damit es in Zukunft kein Wegsehen und kein Vertuschen mehr geben kann. Die Kirche muss schnellstmöglich aufzeigen, wie sie derartige Taten künftig verhindern und Täter zur Verantwortung ziehen will. Nur so kann sie verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

Die nun publik gewordenen Fälle müssen darüber hinaus insgesamt zu einer größeren Sensibilisierung gegenüber sexueller Gewalt an Minderjährigen führen. Auch andere gesellschaftliche Bereiche müssen nun genauer betrachtet werden, um Missbrauchsfälle aufzuklären und künftig zu vermeiden.“

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Nach Missbrauchsstudie weitere Aufarbeitung und bessere Prävention nötig.

Katholische Kirche stehe vor einem Kraftakt.

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat am heutigen Dienstag die Ergebnisse ihrer Studie zum sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige offiziell vorgestellt. Dazu erklärte der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hermann Gröhe:

„Die vorliegenden Ergebnisse der Studie zum sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche sind erschütternd. Sie verlangen einen Kraftakt in der weiteren Aufarbeitung und bessere Prävention. Die Zahlen machen insbesondere vor dem Hintergrund betroffen, dass sie nach Aussage der beauftragten Forschungsgruppe nur die absolute Untergrenze der tatsächlichen Fälle beschreiben. Wir müssen davon ausgehen, dass die Dunkelziffer der Fälle im Untersuchungszeitraum 1946 bis 2014 wesentlich höher liegt, als die in der Studie benannten 3.677 Kinder und Jugendlichen.

Kardinal Marx hat als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz die Studie als „Wendepunkt“ für die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland bezeichnet. Seine weiteren Ausführungen während der heutigen Vorstellung der Studie machen deutlich, dass die Bischofskonferenz sich ihrer Verantwortung für die weitere Aufarbeitung bewusst ist. Die Kirche muss weitere sexuelle Übergriffe durch katholische Geistliche auf Kinder und Jugendliche durch systematisches und transparentes Vorgehen verhindern.

Die Bischöfe müssen jetzt dafür sorgen, dass einerseits die bereits bestehende Präventionsarbeit bezüglich des Verhaltens einzelner Mitarbeiter ausgeweitet wird, insbesondere durch die verbindliche Umsetzung der entsprechenden Rahmenordnung der Bischofskonferenz. Andererseits muss eine offene Debatte darüber beginnen, welche strukturellen Veränderungen in der Kirche notwendig sind. Die Studie hat klar herausgestellt, dass es spezifische Strukturen innerhalb der Kirche gibt, die Missbrauch begünstigt haben und dies auch heute noch tun.

Basierend auf den Erkenntnissen der Studie muss auch die Priesterausbildung auf den Prüfstand gestellt werden. So muss der Umgang mit der eigenen Sexualität im Rahmen der Priesterausbildung ausreichend thematisiert werden. Auch die vom Erzbistum Köln bereits in Aussicht gestellte weitere Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in einer unabhängigen Untersuchung ist ein Schritt in die richtige Richtung und sollte von den anderen 26 deutschen Bistümern ebenfalls geprüft werden.

Wo immer eine strafrechtliche Verfolgung der Täter möglich ist, sollten die entsprechenden Schritte eingeleitet werden. Zudem muss zukünftig eine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden sichergestellt werden.“

Das Ausmaß sexuellen Missbrauchs durch Geistliche sei erschreckend.

Vertuschung und Verharmlosung müssen ein Ende haben.

Am heutigen Dienstag hat die Deutsche Bischofskonferenz ihre Studie zum sexuellen Missbrauch vorgestellt. Dazu erklärten heute die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, und der familienpolitische Sprecher, Marcus Weinberg:

Nadine Schön: „Die Ergebnisse der Studie sind schockierend. Das Ausmaß der Vergehen erschüttert uns zutiefst. Es ist zwar gut, dass die deutschen Bischöfe eine Studie zum sexuellen Missbrauch an Minderjährigen in der katholischen Kirche in Auftrag gegeben haben, aber die Aufarbeitung muss weitergehen und die in der Studie aufgezeigten Defizite müssen konsequent beseitigt werden. Es ist selbstverständlich, dass nicht nur die Taten geahndet, sondern auch wirksame Schutzkonzepte entwickelt werden müssen, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen. Nur durch konsequente Aufklärung und wirksame Präventionsmaßnahmen kann die Kirche versuchen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.“

Marcus Weinberg: „Die Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Vertreter der Kirche sind erschütternd und machen fassungslos. Christliche Werte stehen für den Schutz und die Fürsorge der Schwachen. Gerade der Missbrauch an Schutzbefohlenen ist eine Schande und ein Schlag ins Gesicht dieser Werte, denn die Betroffenen hatten aufgrund ihres Glaubens zu den Kirchenvertretern ein besonderes Vertrauen. Es ist niederträchtig und schamlos, ein solches Vertrauen auszunützen. Die Kirche muss sich jetzt ihrer Verantwortung stellen und das Vertrauen zurückgewinnen. Die Täter müssen strafrechtlich verfolgt und diejenigen, die sie decken, ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden. Nur so kann der Aufarbeitungswille der Verantwortlichen glaubhaft gemacht werden. Die katholische Kirche sollte die MHG-Studie zum Anlass weiterer Aufklärungsprozesse nehmen. Das Thema muss weiter und ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten enttabuisiert werden, damit Kinder zukünftig geschützt und Taten nicht weiter verschleiert werden.“

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