Konzernchefs drängen Angestellte zur Wahl Bolsonaros.

Brasília. In Brasilien hat die Generalsstaatsanwaltschaft (PGT) in mindestens 60 Fällen Ermittlungen gegen Unternehmen wegen Wahlbeeinflussung eingeleitet. Im Großteil der Fälle haben Unternehmenschefs im Rahmen der Arbeit Wahlkampf für den rechtsextremen Kandidaten Jair Bolsonaro betrieben, berichtet das Investigativ-Magazin A Pública unter Berufung auf die PGT. Ein solches Vorgehen ist gesetzlich untersagt. Mitunter wurden Mitarbeiter von der Unternehmensleitung explizit aufgefordert, Bolsonaro zu wählen. In einigen Fällen wurden Angestellte genötigt, sich an Pro-Bolsonaro-Bekundungen zu beteiligen. Landesweit waren insgesamt 199 Anzeigen gegen Firmen bei der PGT eingegangen, wie A Pública schreibt. Nur eins der 60 Ermittlungsverfahren läuft wegen einer Beeinflussung zuungunsten von Bolsonaro, berichtet heute das Lateinamerika-Portal amerika21.
In Florianópolis rief die Geschäftsführung des nach eigenem Bekunden führenden Herstellers für Klimaanlagen, Komeco, die Angestellten zu einem Mitarbeitergespräch. Auf diesem stellten zwei rechtsgerichtete Kandidaten für lokale Ämter ihr Programm vor und appellierten anschließend, Bolsonaro zu wählen. Unternehmensvorstand Denisson Moura de Freitas drohte per Audiobotschaft an die Mitarbeiter zudem mit dem Abwandern von Unternehmen, würde Bolsonaro nicht Präsident werden, so amerika21.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

 

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