Kuba von einer blutigen Diktatur befreit.

Kubas „Maximo Lider“ und „Comandante“ Fidel Castro, Freund und Genosse von Mitstreiter/Revolutions(mit-)kämpfer Che Guevara, hat vieles überstanden: die Wirtschaftsblockade der USA, zehn US-Präsidenten, das Ende der großen Schutzmacht Sowjetunion und wohl mehr als 600 Attentatsversuche. In der letzten Nacht ist er nun im hohen Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte sein Bruder und Staatspräsident Raúl Castro mit. Die Leiche des Revolutionsführers solle verbrannt werden, das sei sein Wunsch gewesen. Ab sofort gelte eine neuntägige Staatstrauer: „Alle öffentlichen Aktivitäten und Veranstaltungen“ würden ausgesetzt, heißt es. Am 4. Dezember werde Castro dann beigesetzt. In Miami wurde statt dessen gejubelt.

BBC-Nachricht über den Tod von Fidel Castro: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=9&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjh8f6KycbQAhUKiCwKHZ03D2UQuAIISzAI&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DxYF2_aeTI10&usg=AFQjCNGhS227gMe7KW4MzauYjgWBzt75nQ&sig2=prdg-0LPaXUHQfOeB39Pmg

Jubel in Miami über den Tod von Fidel Castro: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwih843LhcnQAhXBApoKHQ3CAZgQuAIIKDAE&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DHdo6C8WMzpw&usg=AFQjCNEVHcEilEBviEyLo70GzhJ0oVw50Q&sig2=529eZXJGN37SfZ6CytDBZg

Fidel Castro bei Wikipedia: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjThr39qcfQAhXKE5oKHQ-6D5cQFggkMAM&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FFidel_Castro&usg=AFQjCNEs0pl6JlO0cqeka-fzrfTHbhwb0Q&sig2=OLiM5POauh-3ICanfBcb4w&bvm=bv.139782543,d.bGs

Papst Franziskus kondoliert zum Tod Fidel Castros

Papst Franziskus betet für den verstorbenen früheren Staatschef Kubas, Fidel Castro. In einem Telegramm an Raul Castro, Fidels Bruder und Nachfolger, brachte der Papst sein Mitgefühl zum Ausdruck und kondolierte „der Familie, der Regierung und dem Volk dieser geliebten Nation“. Er bete für die ewige Ruhe des Verstorbenen. Franziskus war Fidel Castro noch im September letzten Jahres in Havanna begegnet. Der 90-jährige Revolutionsführer, der drei Päpste getroffen hatte, verschied Freitagabend in der kubanischen Hauptstadt. Fidel Castro hatte als Schüler ein Jesuitenkolleg absolviert und später, obgleich Atheist und Sozialist, im Gegensatz zu den sozialistischen Führern des Ostblocks nie vollständig mit der katholischen Kirche gebrochen.

Der „Maximo Lider“, der fast 50 Jahre lang Kuba mit harter Hand geführt hatte, hatte als Schüler ein Jesuitenkolleg in Havanna besucht. Die Karierrehoffnungen des Jus-Studenten und später im Kampf gegen die korrupte Regierung engagierten Anwalts wurden durch den Batista-Putsch 1952 jäh zerstört, woraufhin Castro Revolutionär wurde. Ein Umsturzversuch 1953 scheiterte, nach einem Exil in Mexiko versuchte er es jedoch erneut und zog dank großen Zulaufs 1959 siegreich und unter allgemeinem Jubel in Havanna ein.

Der damalige Erzbischof von Santiago reagierte skeptisch auf die Machtübernahme und mahnte Castro per Hirtenbrief, sich an den „bewährten sozialethischen Prinzipien“ zu orientieren. Trotz massiver Auseinandersetzungen mit der Kirche riss der Gesprächsfaden nie ganz ab. Nach dem Untergang seines Hauptgeldgebers Sowjetunion unternahm Castro vorsichtige Annäherungsversuche. 1996 traf er in Rom Johannes Paul II., der zwei Jahre später Havanna besuchte. Die Annäherung zeigte Wirkung: Ein Weihnachtsfeiertag wurde bald darauf wieder eingeführt, und politische Gefangene gelangten in Freiheit.

Fidels jüngerer Bruder Raul Castro (85), der 2006 die Regierung übernahm, setzte diesen Kurs fort. Papst Benedikt XVI. (2012) und Franziskus (2015) reisten nach Kuba. Der erste Papst aus Lateinamerika begegnete am 25. September 2015 in Havanna dem gesundheitlich angeschlagenen Fidel, der sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte und nur noch geringen politischen Einfluss hatte. Zuletzt sorgte er beim Kongress der Kommunistischen Partei für Aufsehen, als er sitzend im Trainingsanzug über seinen nahenden Tod sinnierte. Vor einem zu Tränen gerührten Publikum bemerkte er treffend: „Wir alle kommen an die Reihe.“

Posthum gab es durchaus Würdigungen für Castro von Kirchenseite. Der brasilianische Befreiungstheologe Leonardo Boff (77) bezeichnete Castro als „einen der größten Führer der Welt“. Er habe der langjährigen kubanischen Staatschef „als charismatische Persönlichkeit sehr geschätzt“, sagte Boff am Samstag in Berlin. Castro sei „seinen Ideen des Sozialismus immer treu geblieben“. Seine Erziehung durch Jesuiten sei immer spürbar geblieben. „Er hat die christlichen Traditionen gekannt“, sagte Boff. In den vergangenen Jahren habe der frühere Revolutionsführer sich „auch sehr für ökologische Fragen interessiert“.

(rv 26.11.2016 gs)

Zum Tod von Fidel Castro erklärten heute u.a. Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag:

„Eine bessere Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung ist möglich! Das war die feste Überzeugung von Fidel Castro. Viele junge Menschen sind in den 1960er Jahren vom Enthusiasmus der kubanischen Revolution inspiriert worden, gerade in ihrer Auseinandersetzung mit dem übermächtigen US-Imperium.

Die kubanische Revolution befreite Kuba von einer blutigen Diktatur unter Fulgencio Batista, die über 30.000 Menschen getötet hatte. Kuba war zuvor ein Ort, an dem die US-Mafia ein- und ausging. Großgrundbesitz, oft in Händen von US-Amerikanern, beutete die Landarbeiter maßlos aus. Schwarze waren einem System des Rassismus unterworfen. Nie bekam die Landbevölkerung einen Arzt zu sehen und die Rate der Analphabeten überstieg die 70 Prozent. Es gehört zur großen Leistung von Fidel und der kubanischen Revolution, Bildung und Gesundheit kostenlos für die gesamte Bevölkerung bereitzustellen. Trotz aller Krisen, insbesondere nach dem Zusammenbruch des realen Sozialismus, konnte Kuba das kostenlose Bildungs- und Gesundheitssystem aufrechterhalten und verbessern – und dies zu einem Zeitpunkt, als in ganz Lateinamerika unter dem Druck des Neoliberalismus die Bereiche Bildung und Gesundheit privatisiert und große Teile der Bevölkerung dieser Länder ausgeschlossen wurden.

Fidel hatte die Vision eines Kuba, das ökonomisch unabhängig und sich rasch nach eigenen Maßstäben und Bedürfnissen entwickeln kann. Viele dieser Pläne konnten nicht eingelöst werden. Dennoch bleibt es richtig: Emanzipation und Befreiung der Menschen hat die unabdingbare Voraussetzung, sich von der Kontrolle durch imperialistische Großmächte zu befreien. Selbst Fidels Gegner mussten seine standhafte Haltung gegenüber der mächtigen USA anerkennen. Auch wenn Kuba viel Spielraum durch seine enge Anlehnung an die Sowjetunion verlor.

Danielle Mitterand, Frau des früheren französischen Präsidenten sagte über ihn: „Aus diesem Mann macht man einen Teufel. Dabei ist er durch und durch ein Demokrat, der sein Volk liebt und sein Volk liebt ihn (zitiert in: Neues Deutschland 6.5.1996) Gemeinsam mit den Menschen in Kuba, Lateinamerika und überall dort, wo die kubanische Befreiungsbewegung einen emotionalen Wert besitzt, gedenken wir nicht unkritisch der großen Leistung dieses Revolutionärs.“

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum Tod von Fidel Castro:

Fidel Castro was one of the historic figures of the past century and the embodiment of the Cuban Revolution. With the death of Fidel Castro, the world has lost a man who was a hero for many. He changed the course of his country and his influence reached far beyond. Fidel Castro remains one of the revolutionary figures of the 20th century. His legacy will be judged by history. 

I convey my condolences to the Cuban President Raúl Castro and his family and to the people of Cuba.

Der Bundesvorstand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba erklärte heute:

Millionen Menschen in aller Welt, besonders im revolutionären Kuba, trauern um den Kommandanten der Kubanischen Revolution, Fidel Castro Ruz. Er starb am späten Abend des 25. November in Havanna. Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba übermittelt ihr Beileid an die engsten Verwandten von Fidel, seine Nachkommen, an seine Geschwister, darunter den Staatspräsidenten Raúl Castro, an die Kommunistische Partei und an das ganze Volk Kubas.
Nur wenige Präsidenten können von sich sagen, dass sie die Geschicke ihres Volkes so positiv beeinflusst haben wie Fidel Castro. Kuba ist heute ein Lande frei von Analphabetismus, ein Land mit maximal möglicher gesellschaftlicher Gleichheit, mit politischer Partizipation auf allen Ebenen. Es handelt sich um eine Gesellschaft, die durch die Revolution, die angeführt wurde von Fidel Castro, heute auf dem Weg zum Sozialismus ist. Fidel Castro und das kubanische Volk haben der Welt gezeigt, dass es möglich und nötig ist, einen anderen Weg als den der kapitalistischen Gesellschaft des inneren und äußeren Krieges zu gehen: einen Weg der Solidarität und des Ausgleichs, in der alle das Recht und die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe an Bildung, Gesundheit und Mitbestimmung haben.
Gleichzeitig hat Kuba immer auch ein Beispiel für internationale Solidarität gegeben, das nahezu einzigartig in der Geschichte ist. Dabei hat Fidel seinen eigenen Internationalismus seinem Volk weitergegeben; bis heute sind viele Kubanerinnen und Kubaner stolz auf die internationalistischen Missionen, die zum Ende der Kolonien und der Apartheid im südlichen Afrika führten. Und nach dem scheinbaren Ende der Systemauseinandersetzung blieb Kuba seinem Ideal treu: es entsendet Zehntausende Lehrerinnen und Lehrer, Zehntausende Ärztinnen und Ärzte in die Länder der Welt.
In ihrer Erklärung zum 90. Geburtstags Fidel Castros am 13. August hat die FG BRD-Kuba gesagt, dass „die Solidarität stärker ist als der Irrationalismus, mit dem Kubas Revolution bekämpft wird. Diese Solidarität geht über den Menschen Fidel Castro, dem wir noch viele Jahre an der Seite seines Volkes wünschen, hinaus. Sie wird eines Tages auch sein Leben überdauern.“
Genau das wird sie tun. Die heute um ihn trauern, werden der Kubanischen Revolution am besten gerecht, wenn sie das Beispiel Fidel Castros fortführen, auf die Art, die ihnen möglich ist.

Bundesvorstand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba – siehe: http://www.fgbrdkuba.de/fg/fgtxt/fg20161126-zum-tod-von-fidel-castro.php

Der Tod Fidel Castros war am 28. November auch Thema bei der Bundespressekonferenz:

FRAGE: Herr Seibert, nach dem Tod von Fidel Castro waren am Wochenende von vielerlei Staatschefs weltweit Reaktionen zu hören, allerdings keine offiziellen vonseiten der deutschen Bundesregierung. Gibt es dafür den protokollarischen Grund, dass Fidel Castro nicht mehr Staatschef war, oder hat das eher inhaltliche Gründe wie kommunistische oder diktatorische Tendenzen? Was sagen Sie dazu?

STS SEIBERT: Danke für die Frage. Fidel Castro war ohne jeden Zweifel eine historische Gestalt, die der Geschichte Kubas über ein halbes Jahrhundert ihren Stempel aufgedrückt hat. Er war auch eine hoch widersprüchliche Persönlichkeit. Seine Revolution sollte Kuba ja wahre Unabhängigkeit geben, aber sie hat die Insel und die Bewohner der Insel auf Jahrzehnte an ein System der politischen Unterdrückung gebunden. Die Meinungsfreiheit, die Menschenrechte jedes Einzelnen, die Demokratie – das kam in Fidel Castros Denken nicht vor. So muss man schon sagen, dass die bis heute andauernde politische Verfolgung Andersdenkender eben auch zu seinem Erbe gehört.

Die Bundesregierung begrüßt und hat auch in der Vergangenheit begrüßt, dass auf Kuba seit einiger Zeit eine Politik einer gewissen wirtschaftlichen Öffnung verfolgt wird. Das wird dem kubanischen Volk hoffentlich den Weg aus Not und Knappheit heraus weisen. Wir hoffen sehr, auch im Interesse der Menschen dort, dass dieser wirtschaftlichen Teilöffnung auch eine notwendige politische Öffnung hin zu einem demokratischen Rechtsstaat folgen wird. Deutschland ist den Kubanern in Freundschaft verbunden und ist unverändert bereit, Kuba auf dem Weg zur Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zu unterstützen.

Foto oben: Fidel Castro/Bildquelle: By Bundesarchiv, Bild 183-L0614-040 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5365688

Hommage an Castro-Freund Che Guevara:

Song Guantanamera: https://m.youtube.com/watch?v=Jh2RcKanSp4

José Marti bei Wikipedia: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiYuefu28fQAhUIOsAKHUZdAVIQFggbMAA&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FJos%25C3%25A9_Mart%25C3%25AD&usg=AFQjCNGUwx6Vsdsa0hYM4p-GQNySQU4uyQ&sig2=rSizwDiFWQZMVCBj993tCg

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